Hallo
ich bin neu hier und habe mich nach sehr langem Überlegen dazu entschieden, hier mal meine Geschichte zu schreiben. Es wird etwas länger. Vielleicht kann jemand meine Situation nachvollziehen oder hat Anregungen, Meinungen usw.
Ich bin mit meinem Mann seit 14 Jahren zusammen. Wir haben einen 8 jährigen Sohn.
Als mein Mann und ich uns kennen lernten, waren wir sehr verliebt. Und aucg heute gibt es noch viele gute Seiten, die ich an ihm schätze. Er ist extrem ehrlich, treu, zuverlässig und eigentlich macht er alles mit mir mit.
Als wir 1,2 Monate zusammen waren, hab ich viel geweint, weil er nicht mit mir intim werden wollte. Ich habe das oft angesprochen. Irgendwann hat er mir gesagt, dass er noch nie ne Freundin hatte und daher Bedenken. Trotzdem fand ich es komisch, dass wir in 11 Bett nackt nebeneinander liegen und er gar nicht das Bedürfnis hat mich zu berühren... Vorher hatte ich auch mal eine Beziehung mit einem "Jungfrau"Mann und der konnte gar nicht abwarten anzufangen....Letzten Ende hab ich noch weitere 4 Monate gewartet, bis es soweit war. Und es war leider nicht gut. Die Leidenschaft vor allem von seiner Seite aus fehlte komplett. Und - ich muss ehrlich sein - die Größe seines Gliedes (vielleicht 7 cm) hat mich sowas von abgeturnt, da ich quasi nichts gefühlt habe.
Trotzdem bin ich geblieben und habe gehofft, dass es besser wird. Wurde es auch. Aber die wirklich große Leidenschaft gab es nie. Ich hab das so hingenommen, weil mir Sex nicht sooo wichtig ist. Und nach den Enttäuschungen von Männern, war ich unglaublich froh, einen Mann gefunden zu haben, der mich wirklich so nimmt wie ich bin, ich wollte ihn immer mich rum haben.
So kam es, wir zogen nach 2 Jahren zusammen. Der Sex wurde dann sehr schnell weniger. Trotzdem bekamen wir unseren Sohn nach 6 Jahren. Für mich war er immer noch der ideale Partner. Und das mit dem Sex ... Ich sagte mir, man kann nicht alles haben. Der Sex war nach der Geburt des Kindes fast eingeschlafen. Ich hatte ehrlich gesagt einfach keine Lust. Genauer gesagt, keine Lust auf ihn. Der Sex wurde nach und nach wirklich schlecht. Wenn das letzte Mal im Bett schlecht war, freue ich mich auch nicht auf ein nächstes Mal.
Er hat es oft versucht. Ich habe ihm gesagt, dass mir die Leidenschaft fehlt und ich keine Lust auf Sex habe... Dieses Diskussion hatten wir öfters. Leider sagt er dazu so gut wie gar nichts. Außer, dass mehr Sex schön wäre. Aber mit geht es um die Quantität und nicht um die Qualität.
mittlerweile schlafen wir gar nicht mehr miteinander. Das ist bestimmt schon seit 2,3 Jahren so...!! Er hat es öfters mal versucht, ich immer abgeblockt, bis er es auch nicht mehr versuchte.
Durch diese sexuelle Frustation haben wir aber oft Streit. Auch in der Corona Zeit mit Homeoffice und homeschooling gab es täglich Streit. Wir waren ständig voneinander genervt. Es wurde nur noch das Nötigste zur Organisation besprochen. Er sass dann abends meistens am PC. Das ist so seit fast 3 Jahren. Zwischendurch in all der Zeit, habe ich ihm glaub ich 119x gesagt, dass ich so nicht weiter machen will und überleg zu gehen. Anfangs war er erschrocken. Hat aber auch nicht viel gesagt. Paar Tage gab es dann mal keinen Streit. Das war es dann aber auch schon.
Ich kam mir in der Zeit oft ungeliebt vor!!
Mittlerweile ist es so, dass es mir egal geworden ist.Vor 2 Monaten habe ich ihm gesagt, dass ich nicht mehr weiß, ob ich diese Beziehung noch will und es für eher ein Bruder Schwester Verhältnis ist. Dass mir der gute Sex fehlt. Den es ja eigentlich nie gab.... für ihn ist alles okay. Ich hab ihm gesagt, wenn ich wirklich irgendwann gehe, fällt er aus allen Wolken, weil er den Ernst der Lage nicht versteht.
Seit dem Gespräch streiten wir viel weniger. Aber ich bin auch verschlossener.
Ich merke, wie ich innerlich quasi einen Grund suche zu gehen.... Ich hab so viel überlegt, dass ich selber nicht mehr weiß, was ich denken soll.
Ich hab ihn immer noch irgendwie lieb. Und wir hatten viele schöne Zeiten. Aber ich kann mir absolut keinen Sex mehr mit ihm vorstellen. Seit unserem letzten Gespräch ist er plötzlich wieder netter im Alltag. Kuschelt manchmal abends. Aber ich merke, dass ich das gar nicht mehr will.
Ich glaube der viele Streit hat doch schon zu viel kaputt gemacht.
Der Gedanke, neu anzufangen, erfüllt mich. Auch wenn das Risiko da ist, dass ich ggf alleine bleibe.
Anderseits haben wir ein Kind. Und grundsätzlich ist - aus seiner Sicht - alles wie immer. Nur mit dem Unterschied, dass es mich jetzt stört. Ich will nicht sexlos nebeneinander her leben. Und ich möchte mich nicht ständig streiten.
Wir verstehen uns troz der Streigkeiten gut, alles läuft nach Plan. Aber irgendwie will ich nicht mehr. Innerlich block ich alles ab.
Aber mit einem Kind... Da geht man nicht einfach so. Und ich bin ja selber Schuld, wenn der Sex so ist wie er ist, weil es noch nie richtig geklappt hat. Aber JETZT ist das für kein Grund mehr. Es fühlt sich plötzlich an, als hätte ich mir all die Jahre selbst was vorgemacht.
Soll ich wirklich eine Familie auseinander reizen, weil mir der gute Sex plötzlich fehlt? Ich mag ihn nicht mehr küssen, auch kein Bussi. Und mehr kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin 44 Jahre alt. Meiner Meinung nach zu jung für eine sexlose Ehe. Und die Streitigkeiten werden nicht weniger werden. Wahrscheinlich ist das auch eine Art SexFrust....
Offene Ehe ist für mich keine Option.
Was ist eure Meinung? Bitte keine Vorwürfe. Ich weiß, dass ich auch mit Schuld an der Situation habe.
Danke, dass ihr euch den langen Text durchgelesen habt ....