Hallo,
Mir tut dein Verlust sehr leid und ich sende dir ein mein Beileid. Leider gibt es nichts, was wirklich hilft, außer der Austausch (finde ich....)
Ich habe leider auch in der 6. SSW einen Abort gehabt. Meine Geschichte dazu:
Ich bin Anfang 30, habe beruflich endlich Fuß gefasst und bin seit 9 Jahren glücklich vergeben. Im Mai/Juni war ich plötzlich überfällig. Es war aber verdammt viel los bei uns (Umzug, beruflicher Perspektivwechsel bei meinem Partner, ein Schicksalsschalg in der Familie).
Da so viel los war, habe ich mir nicht viel dabei gedacht, dass mein Zyklus (der sonst regelmäßig wie ein Uhrwerk tickt) nicht zuverlässig war. Als ich eine Woche überfällig war, bestand mein Partner so langsam auf einen Test. Mein Körper signalisierte mir aber bereits tagelang meine nahende Periode (Spannung in den Brüsten, Unterleibsschmerzen). Ich machte ihn und war geschockt: SCHWANGER 1-2. (Clearblue digital)
Kurze Zeit später dachte ich: Krass! Wir werden Eltern und es fühlte sich verdammt richtig an (Sonntag).
Ich hatte weiterhin Schmerzen und mir ging es permanent schlecht (Anfang der 6 ssw). Donnerstags war ich bei meiner Gyn, die sah für die 6. Woche nicht unbedingt begeistert aus. Da wir aber eigentlich verhütet hatten (Außer ab ca. 1 Woche vor NMT), dachte ich, dass sich mein Eisprung verschoben hat. Daraufhin habe ich Progesteron verschrieben bekommen.
Zwei Tage nach dem Besuch startete eine Blutung an Tag 5+6 inklusive Krämpfen und Gewebe. Danach weinte ich nur noch. Einen ganzen Tag lag ich im Bett und habe mir die Seele aus dem Leib geheult. Das ganze ist natürlich an einem WE passiert und ich bin nicht zum Arzt gegangen, weil ich mir dachte, dass da eh nichts mehr zu machen sei.
Heute weiß ich: dieser infernale Heulkrampf lag unter Anderem an dem Hormonsturz (der Körper schüttet so "happy"-Hormone aus, wenn er schwanger ist, wewnn er es nicht ist, ist es wie ein kalter Entzug).
Ich habe den Fehler gemacht und habe mich danach nicht Krankschreiben und ich brauchte sehr lange um wieder klar zu kommen. Letztendlich hatte der Abort noch 8 Wochen später immer wieder ein heftiges emotionales Comeback.
Ich versuchte diverse Strategien um mit dem Verlust klar zu kommen.
-Erst war ich sauer, dass mein Körper seinen Zyklus um 2 Wochen verschoben hat (Was sich als nicht haltbar herausstellte, weil ich wohl schon, als ich getestet habe mitten im stillen Abort steckte).
-Dann wollte ich Schwangere und glückliche Familien hassen (klappt aber auch nicht, weil man natürlich jedem das Glück von Herzen gönnt)
-Dann habe ich gedacht: vielleicht war es einfach "Pech" und es kann einfach immer mal passieren,
....
Heute hoffe ich einfach, dass ich es akzeptieren kann. Meine Gyn meint auch, dass es so unendlich viele frühe Aborte gibt, weil die Diagnostik immer genauer wird. Früher war der Zyklus halt nicht regelmäßig!?! Tröstet trotzdem nicht.
Ebenso weiß ich jetzt, dass ich mir eine Familie wünsche und dass eine Schwangerschaft deutlich komplizierter ist als gedacht ;)
Sorry für den langen Text. Genau heute bin ich übrigens wieder an Tag 5+6 (vermutlich ist der Text deswegen so lang geworden). Und geklappt hatte es erst wieder als ich den krampfhaft gewordenen Kinderwunsch ad Akta gelegt habe und mich nicht nur auf eine Bruthenne reduziert habe. Der Wunsch ist essenziell, aber nicht alles im Leben :-)
Ich hoffe, dass ich dieses mal länger das Pünktchen in mir behalten darf.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Kraft für die nächste Zeit