Leider konnte ich keine vollkommen richtige Kategorie für mein Problem finden- sry. Ich habe bereits vor einem Jahr versucht online Ratschläge/Hilfe zu finden, jedoch wurde mir nicht geglaubt oder ich wurde teilweise sogar verspottet. Dem Grunde nach geht es mir darum festzustellen, ob ich vielleicht "falsch" bzw. der Fehler bin und um Ratschläge von erfahreneren Menschen (ich kann mit niemandem über mein/e Problem/e reden). Ich versuche so neutral wie möglich zu schreiben - sollte mir als angehender Anwalt hoffentlich gelingen.
Zum Ist-Zustand: Ich bin 25 Jahre alt, "meine" "Ehefrau" 24 Jahre. Wir haben einen einjährigen Sohn. Wir sind seit ca. 4 Jahren in einer Bziehung, kurz bevor sie schwanger wurde haben wir geheiratet. Ich sorge finanziell für meine Familie, habe gerade eine größere Wohnung angemietet damit der Kleine ein eigenes Zimmer hat (+ sie fühlte sich in der alten Wohnung nicht mehr wohl) und bezahle auch sonst den Rest. Die Kinderbeihilfe und das Kinderbetreuunggeld (ca. 500€) monatlich überlasse ich meiner Frau zur freien Verwendung (also ich bezahle von Windeln bis Miete wirklich alles). Sie "muss" nur Haushalt machen und das Kind betreuen - wobei ich auch helfe und offen für Weiterbildungen ihrerseids bin. Ich war bis jetzt Student, habe immer aber auch gearbeitet damit das alles überhaupt finanziell funktioniert
Seit dem 2. bzw. 3. Monat Schwangerschaft hat meine Frau ein Doppelleben in Form Affaire/Beziehung mit einem Fremden - bis heute. Als das damals vor ca. 2 Jahren begann war sie plötzlich für 2 Monate bei diesem Mann (Ausland). Dieser weiß auch Nichts von ihrem Eheleben mit Kind. Ihr war es damnals wichtiger, dass Sie bei ihm bleiben konnte (wegen Corona war es nicht sicher, ob sie wieder zurück könnte zu ihm). Sie war zwar immer ehrlich diesbezüglich - jedoch hat das natürlich starke Narben bei mir hinterlassen. Es war auch schwer nicht einfach abzuhauen und mein eigenes Leben als Single fortzufahren - im Endeffekt hatte ich stets die Hoffnung und den Wunsch für unseren Sohn, dass ich ihm eine normales Familienleben mit Mutter und Vater an seiner Seite ermöglichen könnte. Ich habe diese Frau auch wirklich geliebt, nicht in dem Sinne dass es mir auf das Dopamin durch Verliebtheit ankam, sondern weil ich mich weitaus mehr verbunden gefühlt habe.
Seit 2 Jahren fährt sie nun quasi jedes Wochende zu ihrer Affaire & die Schwiegermutter passt auf unseren Sohn meistens 2-3 Tage auf (unter der Woche schaffe/schaffte ich Studium und Arbeit nicht, folglich brauche/brauchte ich das Wochenende für Home-office oder Unizeug). Selbst wenn sie unter der Woche da ist, videochattet sie abends mit ihrer anderen Beziehung, ich bin als Partner die meiste Zeit unsichtbar (hin und wieder versucht sie dann doch Zeit mit mir zu verbringen oder mit mir zu schlafen). Ich habe sicherlich auch Fehler gemacht, nach 6 Monaten fremdgehen ihrerseids hatte ich selbst Geschlechtsverkehr mit einer anderen - aber aus der Depression heraus weil ich damals wieder wahrgenommen werden wollte. In dieser Zeit war sie oft 1-2 Wochen weg (Mein kleiner Seitensprung hat mir nicht geholfen und seitdem war diesbezüglich auch Nichts mehr).
Wäre diese Situation an sich nicht schon schwierig genug für mich, sieht sie nicht einmal mehr was ich durchmache für unsere Familie und sieht es indirekt als normal an (das würde sie nie wörtlich zugeben), dass ich die Affäre hinnehme. Sie behandelt mich fast täglich respektlos. Beispiel diese Woche: Ich, weil sie das nachlässig beim Bodenwischen ist, habe beschlossen die ganze Wohnung jeden Sonntag zu wischen und den Haushalt zu erledigen, damit sie nicht immer zu einem Berg an Arbeit nach Hause kommt. Montag habe ich vergessen die Socken umzudrehen und folglich waren diese noch dreckig nach der Wäsche - sie verteilte den Dreck vor meinen Augen auf dem Boden und als ich ihr mitteilte, dass ich so etwas respektlos finde, kam nur ein Streit weil sie das nicht einsehen wollte & keine Entschuldigung kam (ich wurde natürlich auch mürrisch wegen der nichtvorhanden Einsicht).
Auch sonst ist sie plötzlich ohne Grund schlecht drauf, spricht mit mir in einem herablassenden Ton mit mir (zum Beispiel heute: der Kleine weint, sie: Meinst hat er in die Hosen gemacht?, ich: Nein denke nicht -> sie wird aggressiv weil ich nicht sofort nachschaue. Auch wenn ich aus Versehen mal eine Kleinigkeit falsch mache, "hasst" sie mich sofort. Ich kann mich zu Hause nicht mehr entspannen weil ich weiß, dass jeden Tag so etwas kommt.
Ich verstehe sie ja auch. Sie ist überfordert mit der Mutterrolle und den Verpflichtungen. Deswegen helfe ich ja auch so gut ich kann zuhause. Ich bin ihr nicht einmal böse, dass sie dieses Doppelleben anscheinend benötigt, um inneren Frieden zu finden. Beziehungstechnisch habe ich sicher auch Fehler gemacht als das mit der Affäre begann - ich war auch oft schlecht gelaunt als sie zurückkam nach dem Wochenende oder wollte mich trennen und habe es dann doch nicht gemacht wegen der Schwangerschaft/unserem Sohn.
Früher hat es mir Freude bereitet meine Eltern zu besuchen & das tut es auch heute noch. Meine Mutter hat aber seit meiner Geburt MS und ihr Zustand belastet mich unterbewusst ebenfalls stark - ich weine oft aus Hilflosigkeit und den starken Krankheitsverlauf seit einem Jahr.
Ebenfalls hatte ich Spaß daran früher ins Büro zu fahren, da ich mit meinem besten Freund zusammengearbeitet habe/zusammenarbeite (habe neben Studium und Arbeit eine Meister-Ausbildung in dem Fachbereich absolviert). Habe in diesen Beruf wirklich viel Energie reingesteckt, Urlaub verschenkt, unbezahlte Überstunden gemacht und einfach 200% abgeliefert (habe auch die Ausbildung deswegen nebenbei noch gemacht - das waren 9 Monate 70 Wochen-Stunden (inkl. Studium und Arbeit) - weil mir von ihm immer eine äußerst gut bezahlte Karriere angeboten wurde nach dem Studium. Jetzt wo das Studium fertig ist, ist kein Platz mehr für diese indirekten früheren "Versprechungen" & man könnte meine Vollzeitanstellung mit entsprechend gutem Gehalt nicht mehr rechtfertigen. Außerdem wandert er ab nächstem Jahr aus und arbeitet von dort aus. Ich fühle mich unwohl bei der Arbeit im Büro und irgendwie hintergangen. Als der Satz von ihm fiel "Keiner hat dich darum gebeten, mehr zu leisten" hat es mich ebenfalls schwer getroffen. Ich habe ihn nie hintergangen, mehr vertraut als jeder anderen Person und immer sauber gearbeitet.
Früher, als es mir nur wegen der Beziehung mit meiner Frau schlecht ging, war er zumindest jemand, der mich zum Lächeln brachte. Nun fühle ich mich in der Wohnung meiner Familie nicht wohl (ich schlafe seit über einem Jahr auf der Couch), im Büro nicht (mache quasi nur noch Home-Office, obwohl ich da ja auch nicht gerne bin) und wenn ich meine Mutter sehe, deprimiert es mich im Nachhinein. Meine Hobbies machen auch keinen Spaß mehr, ich trainiere zwar noch im Kraftsportbereich um etwas runter zu kommen, aber so wie früher ist es nicht mehr. Mit meinen alten Schulfreunden habe ich zwar noch Kontakt, aber richtig wahre Freunde sind das nicht - hat man ja sowieso im Normalfall nur 1-2.
Ich verbringe meine wenige Freizeit viel alleine, das einzige wo ich noch lache ist mit meinem Sohn oder ganz selten mit meiner Frau wenn sie zufälligerweise gut gelaunt ist. Ich hatte auch schon Selbstmordgedanken und diese kommen auch immerwieder auf bei einem Tiefpunkt - jedoch wird das real nicht passieren, alleine schon aus der Verantwortung gegenüber meinem Sohn.
Gefühlt hat mich mein Privat- und Berufsleben kaputt gemacht. Ich bin nicht mehr der lustige, attraktive Gym-Typ der auch was aufn Kasten hat. Ich lebe in meiner grauen Welt so vor mich hin und weiß nicht einmal mehr für was, außer, dass mein Sohn mich hat wenn er älter ist. Mir ist es inzwischen ja sogar egal, dass meine Frau mit einem anderen schläft - ich will ja selbst nicht einmal mehr Sex. Auch wenn andere Frauen Signale von Interesse zeigen, es berührt mich nicht. Gefühlt jeder Mensch in meinem Leben, außer meinen Eltern, haben mir das Gefühl gegeben nur Mittel zum Zweck zu sein. Ich will auch keinen anderen Partner - heutzutage gehts ohnehin nur mehr um Verliebtheit/Dopmain für die jüngere/meine Generation. In der Beziehung vor meiner Frau wurde mir ebenfalls fremdgegangen - da war ich aber zumindest nicht so gebunden und konnte gehen (und nein es liegt eindeutig nicht an meinen Fähigkeiten im Bett).
Was würdet ihr in dieser Situation machen? Ich möchte wieder Ich werden. Berufstechnisch könnte ich nächstes Jahr nach Wien (Österreicher; mehrere Stunden von meiner Heimat entfent) unter der Woche ziehen, da ich in meinem beruflichen Fachbereriech (Versicherung) keine passende Kanzlei hier kenne/es keine gibt. Am Wochenende würde ich wieder zurückpendeln - vielleicht würde mir dieser Fassadenwechsel & neue Leute guttun. Jedoch könnte ich in den letzten Jahren meiner Mutter diese nicht mehr täglich besuchen und meinen Sohn würde ich ebenfalls nicht mehr täglich in den Arm nehmen können.