simona70Hallo,
Er kommt aus "gutem Hause" und war bereits immer ein Workoholic. Er sagte daher, es sei grundsätzlich schwer, herauszufinden, warum eine Frau seine Nähe sucht bzw gerne Zeit mit ihm verbringen mag. Lockt das Geld oder geht es tatsächlich um ihn als Mann?
Seine "Fehler" in der Vergangenheit waren seiner Meinung nach die, das er mit arbeiten beschäftigt war, oft auch auf Geschäftsreisen mit Übernachtung war und sich die Frauen an seiner Seite dann zu Hause langweilten. Sie gaben wohl großzügig sein Geld aus, da er beim Zusammenziehen ein gemeinsames Konto eingerichtet hatte und irgendwann kam dann wohl immer der Punkt, das sie sich wohl so langweilten, das sie sich andere Männer "nebenher" suchten.
Die letzte erwischte er in Flagranti als er früher von einer Geschäftsreise zurück kam als geplant. Da ein Großkunde krank war, kam er bereits 2 Tage früher und damit hatte die Ex wohl nicht gerechnet, da ihr Lover sich wohl regelrecht häuslich bei ihm eingerichtet hat.
Lt seinen Angaben ist dies nun gut 3 Jahre her und seitdem habe er keinen Menschen bzw. insbesondere keine Frau Nahe mehr an sich rangelassen.
... und er sagte, er bekomme halt viel in seinem Freundeskreis mit. Viele, die früh geheiratet haben, stehen mit Mitte 40 / Anfang 50 vor den Scherben der Ehe und sind aktuell mit Daten beschäftigt, um nochmal einen Partner zu finden, mit dem man alt werden kann.
Hier ist er der Meinung, das es Männer grundsätzlich schwer haben, da Frauen scheinbar "merkwürdige" Vorstellungen bzw. eine seltsame Denkweise von Beziehung und Sex haben.
Heutzutage scheint die Frau grundsätzlich zu erwarten, das man nach 2-3 Dates im Bett landen muss. Passiert das nicht, ist der Mann entweder Narzisst oder beziehungsunfähig.
Hatte man dann 2 mal Sex, glaubt die Frau, das das nun eine Beziehung sein muss und schon würde es damit losgehen, das Ansprüche gestellt werden, Vorgaben gemacht werden und der Mann in seinen Freiheiten beschnitten wird. Weggehen mit Freunden wird nicht mehr "erlaubt", bei Terminen mit weiblichen Kunden muss man sich rechtfertigen, erste Verbote werden ausgesprochen etc. Setzt man hier als Mann Grenzen bzw versuche man der Frau zu erklären, das man noch nicht in einer Beziehung ist, gäbe es meist hier die ersten Anschuldigungen, das der Mann die Frau nur ausnutzt und zum Sex benutzt.
Hatte man ca 5 mal Sex und datet sich ca 2 Monate, träume die Frau schon von Ehe, Kindern und einem gemeinsamen Haus. Möchte dann der ganzen Familie vorgestellt werden und drängt auf zusammenziehen.
Das es so abläuft, erlebe er aktuell fast bei jeder sich "anbahnenden Beziehung" im Freundeskreis. Er sagt, er empfinde das beim Zuhören der Geschichten schon als anstrengend und dies sei definitiv nicht das, was er will bzw was er sich wünscht.
Auch durch die Tatsache, das er gebrandmarkt ist und sowohl seine Ehefrau als auch seine letzte Freundin ihn betrogen hatte, möchte er ein langsames Kennenlernen, um Vertrauen fassen zu können und auch, um zu prüfen, ob die Frau nur an Sex bzw an seinem Geld interessiert sei.
Wie gesagt, einerseits kann ich es verstehen, andererseits empfinde ich es jedoch auch etwas befremdlich.
Zumal wir uns halt nicht erst seit gestern kennen.
Durch den Job kennen wir uns bereits 1 1/2 Jahre. Wenn man unsere Pausen mitzählt und die fast täglichen Gespräche, die letztendlich auch überwiegend private Themen beinhaltet haben, daten wir uns also prinzipiell nicht erst seit 2 Monaten.
Genauso wie er durch diese Gespräche in den gemeinsamen Pausen sehr viel über mich weiß und mich kennenlernen konnte.
Auch ich komme aus "gutem Hause", bin finanziell unabhängig, bin keine, die mit jedem Erstbesten ins Bett hüpft und seit der schwierigen Trennung von meinem Ex Freund nun seit über 1 1/2 Jahren Single, ohne, das es in der Zeit einen neuen Mann, ONS oder irgendwas in dieser Richtung gab und auch ich lebe für meinen Job und gehe darin absolut auf!
Genauso wie wir letztendlich auch die Corona Zeit im Home Office nutzen. Auch hier gabs täglich lange gemeinsame Telefonate, sodass ich prinzipiell schon denke, er sollte mich inzwischen kennen, mich einschätzen können und auch wissen, wer ich bin und wie ich ticke!
Daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wieso er sich nun trotzdem so viel Zeit lässt.
Zumal er mich ansprach und die privaten Dates wollte und es ihm ein Bedürfnis war. Da ging ich schon davon aus, das er - trotz der erlebten Enttäuschungen mit seinen Ex - soweit ist, mir Vertrauen zu schenken.
Doch auch die Dates mit vielen ergreifenden Momenten, die wirklich Nähe schafften, haben es scheinbar nicht geschafft, uns so nah zusammen rücken zu lassen, damit es zumindest für einen Kuss reicht. Und genau das empfinde ich als befremdlich. Hier kommt dann schon in mir die Frage hoch, ob er (inzwischen) grundsätzlich (noch) an körperlicher Nähe mit einer Frau interessiert ist?
Gerade auch im Hinblick, das er sich auch in der "bunten Szene" seit Jahren bewegt und hier viele Freunde hat. Zum einen, weil sich dies durch den Job ergeben hatte und zum anderen auch, weil in seiner Familie einige nicht straight sind.
mE ist daher die Frage schon berechtigt, ob er ggfs schon immer eine bisexuelle Seite hatte und nun - ggfs aus Frust und Enttäuschung über die Erlebnisse mit seinen Ex - seine schwule Seite auslebt?!
Zu einer Freundin, die sich ihr Herz mal bei ihm ausschüttete nachdem sie miese Erlebnisse mit einem Mann hatte, meinte er auch, das er sie nicht versteht. Es läuft doch seiner Meinung nach gut an und er kann nicht nachvollziehen, wieso sie so hohe Erwartungen habe und nun drängelt! Er könne daher nachvollziehen, wenn ein Mann durch solches Verhalten der Frauen die Schnauze voll hat und dann lieber schwul wird. Auch das sind Punkte, wo man sich die Frage stellen kann: hat er da von sich selbst gesprochen?
Wenn dem so sein sollte, kann ich jedoch auch nicht nachvollziehen, wieso er dann nicht ehrlich zu mir ist und darüber nicht offen mit mir spricht!
Zum einen weiß er, das auch ich einen bunten Freundeskreis habe und ich jemand bin, der den Mensch sieht und nicht nach Nationalität oder sexueller Gesinnung wertet und beurteilt. Genauso wie er inzwischen auch bemerkt haben sollte, das ich großes Interesse an ihm habe und für ihn brenne. Wäre es nicht da spätestens ehrlich und fair, offen mit mir darüber zu reden? Zumal wir das Thema Sex, sexuelle Vorlieben etc. schon oft in anderem Kontext hatten.
Andere Geschichten, wo er auch nicht gut aussah bzw dunkle "Geheimnisse" hatte wie zB Konsum von Drogen auf Parties hat er mir ja auch erzählt. Wenn er also Angst hat, ich könnte Dritten etwas erzählen, was ihn outet, hätte er mir solche Geschichten auch nicht erzählen dürfen! Und auch hier sollte er mich inzwischen gut genug kennen : Konsum von Drogen empfinde ich wirklich nicht gerade prickelnd, weil es freiwillige Entscheidungen sind während es für mich 100% ok und normal ist, die sexuelle Ausrichtung zu leben, die man hat und die man fühlt.
Daher weiß ich nicht, was ich gerade von all dem halten soll. Ich bin wirklich gerade dabei, mich in ihn zu verlieben, jedoch möchte ich schon gerne wissen, ob dies eine Chance hat oder ich lediglich seine "Gaby" sein soll - also die Alibi Frau für das Außen?!