Hallo liebes Forum,
ich schreibe hier, weil ich nun an einen Punkt gekommen bin, an welchem mir jegliche Perspektive und Zuversicht fehlt. Vielleicht waren bzw. sind manche von euch in einer ähnlichen Situation. Ich werde versuchen, einmal das Ganze in Kurzfassung und nicht allzu dramatisch zu schildern.
Gerade habe ich (19) mein Abitur absolviert und wollte dieses Jahr (2021/22) zum Jobben nutzen sowie vor allem dafür, endlich wieder mehr Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Nur kam alles anders als gedacht. Erst einmal sank mein bereits zuvor niedriges Selbstwertgefühl wegen plötzlicher Hautprobleme noch mehr und ich versteckte mich ganze drei Monate im Zimmer in der Hoffnung, dass die gekauften Produkte endlich anschlügen.
Nebenbei und auch schon zuvor ist mein Freundeskreis, welcher mir aufgrund toxischer Familienverhältnisse und fehlende Nähe sehr wichtig war, langsam aber sicher auseinandergedriftet. Oft frage ich mich, ob dies meine Schuld ist und ob ich es hätte verhindern können, wäre ich nicht so zurückgezogen gewesen. Jedenfalls ziehen alle meine nahen Freunde (5 Personen) bald weg, da sie mit der Vergangenheit abschließen wollen. Wenn ich mich mit ihnen treffe, um die verbleibende gemeinsame Zeit zu genießen, bleibt meine innere Leere trotzdem bestehen und ich habe nicht viel zu sagen, da nun einmal auch nichts passiert. Die Pandemie sowie die überdurchschnittlich verregneten letzten Monate machen einem die Freizeitgestaltung auch nicht einfacher.
Also habe ich mir einen Job im Service gesucht, in welchem ich nun seit einem Monat arbeite und das auch gut hinbekomme. Doch ich hasse es, dort zu sein und mich zu verstellen. Meine Depression und Verwirrtheit/Unaufmerksamkeit kann ich nicht abstellen und ich fühle mich jeden Tag viel zu schwach für alles. Die meisten meiner Kollegen sind ü50 (eigentlich hatte ich gehofft auf der Arbeit Gleichaltrige kennenzulernen) und können meine stille, unsichere Art teilweise nicht nachvollziehen. Außerdem lassen mir die Arbeitszeiten nichts vom Tag, da ich am späten Nachmittag arbeite und vormittags halt niemand etwas unternehmen möchte/kann. Aus diesen Gründen werde ich wohl wieder kündigen.
Gerne hätte ich einen praktischeren Nebenjob, der mir unter der Woche einen Alltag bietet, nur bin ich das Problem. An allem habe ich etwas auszusetzen, weil ich mit dem Leben insgesamt nicht mehr zurechtkomme und für jegliche soziale Situation zu müde bin. Für ein FSJ etc. ist es jetzt leider auch zu spät.
Im nächsten Jahr möchte ich mich auf zwei Studiengänge sowie einen Ausbildungsplatz bewerben, doch ich habe Angst, nicht gut genug zu sein und mich in einem Bewerbungsgespräch nicht behaupten zu können, da ich zu blöd/ungebildet bin und ein Lückenjahr haben werde.
Ich habe furchtbare Angst vor der Zukunft und diesem langen Jahr ohne Halt. Was mache ich ohne Energie, ohne Freunde, ohne Geld?
Hoffentlich hat mein Beitrag euch nicht abgeschreckt, da er nun doch ein wenig länger und vor allem wehleidig geworden ist xD. Es würde mich sehr freuen, wenn jemand von euch mir einen Reality-Check oder Tipps geben könnte, wie ich aus diesem Loch heraukomme.
(Übrigens habe ich mir auch schon eine Therapeutin gesucht, aber die kann nun einmal mein Leben auch nicht an meiner Stelle herumreißen.)
LG und danke für eure Antworten
Louana