spectruIch denke, du hast mich mißverstanden.
Mir geht es in diesem Diskussionsfaden nicht darum, wilden ungeschützten Sex ohne jedes Verantwortungsgefühl und ohne jede Rücksicht auf Verluste als nette Volksgewohnheit zu propagieren.
In diesem Diskussionsfaden geht es um "bereits gehabten Sex" und um Leute, die das als Fehler sehen und wegen des Fehlers ein schlechtes Gewissen haben, und darum, wie Leute mit Fehlern, die schon gemacht und nicht mehr stornierbar sind, umgehen.
Warum sich lange selbst geiseln und andere quälen, wo es doch nichts ändert und niemandem wirklich weiterhilft?
Ich halte es da lieber mit Konfuzius:
1) Der Menschen Fehler entsprechen jeweils der Gemeinschaft, der sie angehören. Aus der Betrachtung ihrer Fehler wird ihre Menschlichkeit erkennbar.
Auf absoluter Perfektion bestehen und sich selbst und anderen keine Fehler verzeihen bedeutet, Menschlichkeit nicht zu akzeptieren.
2) Einen Fehler machen und sich nicht bessern: Das erst heißt fehlen.
Niemand in diesem Thread, auch ich nicht, und ganz bestimmt nicht die Threaderstellerin, sagt, dass man Fremdgehen zur Gewohnheit werden lassen soll.
Aber wer über verschüttete Milch lange klagt, macht damit nichts besser. Auch nicht sich selbst.
3) Wer sich seiner Fehler schämt, macht sie zu Verbrechen.
Nicht nur, weil Scham häufig zu üblen Verdeckungstaten führt, sondern unter anderem auch deshalb, weil Scham häufig den Blick für den richtigen Umgang mit Fehlern vernebelt. Was wiederum nicht gerade hilfreich ist dabei, den Umgang mit sich selbst so zu ändern, dass man künftig bereits gemachte Fehler nicht mehr wiederholt.
Dann gibts da zB noch einen Spruch von Helen Keller:
"Das Leben ist eine Abfolge von Lektionen, die gelebt werden müssen, um verstanden zu werden."
Da steckt viel Wahrheit drin. Das Leben hält übrigens auch Lektionen über Fehler für uns bereit. Ein Umstand, den wir akzeptieren müssen. Anderenfalls wären wir so überheblich, das Leben nicht zu akzeptieren.
In diesem Sinne nützt es der Threaderstellerin vermutlich auch gar nicht so viel wenn wir hier klug herumlabern.
Nicht wir, sondern das Leben ist der Lehrmeister.
Und einen von George Bernard Shaw:
"Ein Leben mit Fehlern ist nicht nur ehrwürdiger, sondern auch nützlicher als ein Leben, in dem nichts getan wurde."
In diesem Sinne höre ich jetzt auf mit herutexten und tu stattdessen endlich mal was.
Nämlich schlafen.
Ciao.
Cattleya