Liebe Honey,
niemand sollte dich verurteilen. Und deine Gefühle haben ihre Berechtigung, für diese musst du dich weder schämen noch selbst fertig machen. Und genauso wichtig ist die Tatsache, dass du keine perfekte Mutter sein musst, denn solange du das beste für dein Kind willst, bist du die perfekte Mutter in den Augen deines Sohnes. Das ist alles was zählt.
So viel erst einmal vorweg.
Ich bin eine Frau, die tatsächlich eher robust ist und viel wegstecken kann. Aber die erste Zeit mit meiner Tochter hat mich auch ziemlich umgehauen. Bin bis heute noch schneller eine Heulsuse, als ich es vorher je war. Aber damit lässt sich umgehen. Es müssen nur kleine Kinder in irgendwas involviert sein.
In den ersten Wochen nach der Geburt war ich allerdings so müde und kaputt, da kann man einfach nicht rund um die Uhr glücklich sein und auf Wolke sieben schweben. Wie fertig ich war habe ich erst so richtig gemerkt, als es wieder besser wurde. Dazwischen habe ich vor allem funktioniert. Die Situation ist einfach so neu und ungewohnt, da muss man sich erst einmal zurecht finden. Aber ich kann dir versprechen, dass es besser wird. Und wenn nicht, und die Gedanken trüber werden, dann solltest du nicht davor zurück schrecken, dir Hilfe zu suchen.
Hast du denn Unterstützung von deiner Familie, von deinem Mann? So das du mal Kraft schöpfen kannst? Das würde bestimmt helfen.
Meine Tochter war ein recht einfaches Baby (und trotzdem war ich am Anfang so geschafft) so konnten wir sie tatsächlich fast überall hin mit nehmen. Ich hatte allerdings auch nie wirklich Probleme beim Stillen und konnte es auch in verschiedenen Sitzpositionen. Das wurde auch mit der Zeit leichter, weil das Kind mehr mithelfen und unterstützen konnte. Also bei allem, wo es viel Trubel gab wurde es irgendwann zu viel. Aber sonst ging alles: Silvesterfeier, Geburtstage, ne Hochzeit, Turniertage in der Schwimmhalle mit anschließender Party, Besuche über das Wochenende bei einer Freundin und vieles mehr. Meine Tochter ist inzwischen 2 Jahre alt, aber in ihrem ersten Jahr hat sie vieles mitgenommen. Danach war dann ja Corona, da wurde es deutlich weniger.
Aber ich hatte das Gefühl, dass du dringend jemanden brauchst, der die Mut macht.
Also fühl dich gedrückt
Katha