Tatsächlich erinnert mich deine Beschreibung an meine Oma, die eine Narzisstin ist.
Ich habe den Kontakt weitestgehend eingestellt und schicke ihr 4x im Jahr Fotos und besuche sie maximal 1x im Jahr.
An deiner Stelle würde ich die Anrufe unterbinden, wenn sie dich beleidigt und ihr das vorab ankündigen. Narzissten benötigen klare Grenzen. Es gibt einige gute Bücher zu dem Thema "Narzisstische Mütter".
Ich habe den Kontakt eingestellt, nachdem sie begann, meinem Arbeitgeber Briefe zu schreiben, in denen sie behauptete ich würde klauen und Krankschreibungen fälschen um in den Urlaub zu fahren.
Stell dich darauf ein, dass deine Mutter dir evtl. versuchen wird zu schaden, um dich dazu zu bringen, den Kontakt nicht einzustellen (z.B. Meldung beim Jugendamt, Schlechtmachen bei Bekannten / Verwandten und Arbeitgeber).
Dir geht es nach dem Kontakt zu ihr jedes Mal schlecht. Es ist wichtig, dass du emotional stabil bist, um für dein Kind da zu sein.
Außerdem können Kinder noch nicht differenzieren, warum jemand gemein ist. Dein Kind wird die Oma als bedrohlich wahrnehmen und nicht verstehen, wieso du es dieser Bedrohung aussetzt, wenn ihr zu Besuch fahrt. Du bringst deinem Kind damit ein ungesundes Beziehungsmuster bei: "Ich muss Beleidigungen aushalten" und "Ich darf mich vor verbalen Angriffen nicht schützen".
Als Resultat könnte dein Kind selbst eine psychologische Störung entwickeln. Daher habe ich mich dazu entschlossen, nur Kontakte, die mir und meinem Kind "gut tun" zuzulassen.
Es gibt über die Gemeinden manchmal Leihomas oder Leihopas. Such dir lieber eine liebe und wohlwollende Bezugsperson für dich und dein Kind. Verwandtschaft ist nicht alles. Am Ende zählt nur, dass ihr eine schöne Zeit habt.
Deinem Kind reichen auch ein paar Fotos und "Geschichten" von der Oma, um einen Bezug aufzubauen. Wenn es alt genug ist, dass es fragt, wieso ihr die Oma so selten seht, dann kannst du die Situation kindgerecht erklären. Wichtig ist, dass dein Kind Bücher zur emotionalen Abgrenzung liest und vorgelesen bekommt. Du selbst hast vielleicht auch Probleme, dich von deiner Mutter abzugrenzen. Daher ist es gut, wenn dein Kind lernt, "Nein" zu sagen und klare Grenzen gegen verbale Attacken zu ziehen.
Mein Vater kann mit der Abwertung durch meine Oma noch heute nicht umgehen. Er ist chronisch depressiv und Alkohol- und Medikamente-abhängig. Zu ihm habe ich daher auch keinen Kontakt mehr. Ich verstehe bis heute nicht, wieso meine Mutter mich jedes zweite Wochenende freiwillig zur Oma geschickt und alleine dagelassen hat, obwohl sie selbst aufs übelste von ihr beleidigt und immer weggeschickt wurde. Sie wollte laut eigener Aussage "den Kindern die Oma nicht vorenthalten" und ihr wurde damit gedroht, dass die Oma alleiniges Sorgerecht beantragen wollte. Meine Oma ging damals so weit, dass sie meine Mutter anzeigte und versuchte, die Enkelkinder heimlich in ein Internat zu bringen, um sie der Mutter zu entziehen.
Ich wünsche dir viel Kraft! Ein Kontaktabbruch ist nie leicht, aber es wird dir besser gehen.