Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum und hätte gern euren Rat.
Ich wohne zusammen mit meinem Baby (6 Monate) und seinem Vater.
Nach der Geburt bin ich zu ihm in eine neue Stadt gezogen.
Wir haben nicht viel Geld, zusammen zu wohnen ist auch deshalb einfacher.
Aber seit der Geburt hat er sich komplett zurück gezogen, ist nicht mehr zärtlich und redet nicht mehr mit mir. Wenn ich um seine Hilfe bitte, dann geht das, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt, da er unter keinen Umständen nach meiner „Pfeife tanzen“ kann.
Ich denke, er leidet darunter, dass ich recht selbstbewusst und selbstständig bin. Er meinte, er hätte sich in meinem Charakter getäuscht, er dachte, ich sei schüchtern und hilfsbedürftig.
Ich denke, ich bin ihm zu stark. Ich lasse mich auch gern führen, aber nur, wenn der Mann Ahnung hat.
Ich halte ihn für extrem unreif und verbohrt. Er kommt mir eher wie ein 15-Jähriger vor.
Richtig wütend werde ich, wenn er das Baby in der Wippe nicht anschnallt, unbedingt bei Gewitter mit ihm über die Felder laufen muss, es zu sich unter die Decke nimmt, obwohl es Schlafanzug und Schlafsack anhat - zweimal war auch das Gesicht unter der Decke!
Ich habe einfach Angst, wenn er mit dem Baby unterwegs ist.
Hinzu kommt, dass er sich immer schlechter konzentrieren kann. Mehrmals die Woche steht die Wohnungstür weit offen, weil er beim Verlassen der Wohnung einfach vergisst, die Tür zu schließen. Dasselbe mit dem Kühlschrank.
Den Ofen hat er auch schon vergessen auszuschalten. Das Bad flutet er, hin und wieder pinkelt er NEBEN das Klo!! Er schmiert mir jedes Wochenende Schokolade auf die Couch und verschüttet Bier, ist aber nicht in der Lage, danach wieder sauber zu machen. Dinge, die er kaputt macht, ignoriert er, bis ich sie repariere. Meine Nerven liegen so langsam plank.
Bei allem muss ich ihn kontrollieren, wie ein zweites Kind! Leider wurde ich deshalb auch schon ausfallend und lauter.
Ich wäre schon längst ausgezogen - Beziehung findet zwischen uns nicht mehr statt.
Aber das Baby liebt seinen Vater und eigentlich soll es mit uns beiden aufwachsen.
Für mich wäre auch ein kumpelhaftes Zusammenleben denkbar.
Aber er ist natürlich wegen meines Verhaltens auch wütend auf mich, meist kann er nicht mal Hallo oder Tschüss sagen. Und diese Spannungen bekommt das Baby ja auch mit.
Bei einer Trennung käme ich auch nicht damit klar, das Baby über Nacht bei ihm zu lassen, so verpeilt wie er ist.
Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Lieber wäre ich mit dem Baby allein, als mich auch noch um ihn kümmern zu müssen. Er ist weder ein Gesprächspartner für mich, noch unterstützt er mich bei irgendwas.
Da wir aber keine Verwandten in der Nähe haben, ist es für mich schon praktisch mit ihm zu wohnen, dann kann ich auch mal schnell ohne Baby einkaufen oder mal joggen gehen.
Für das Baby würde ich viel ertragen. Aber ich will keinen Fehler machen. Ich will, dass es dem Baby gut geht...
War jemand in einer ähnlichen Situation?
Was würdet ihr mir raten?
Der Kindsvater leidet eventuell unter ADS, er würde aber nie zum Arzt gehen, oder zu einer Beziehungsberatung...
LG