Ich seh es bisschen anders als simona...
Das wichtigste ist, an die andere Person keine Erwartungen zu haben. Das bedeutet auch mit sich selbst im Reinen darüber zu sein, dass man keine erzwungene oder überredete Freundschaft oder Beziehung haben möchte. Diese innere Haltung nimmt den Druck und die Enge aus dem Kontakt.
Und nur mal angenommen ihr bedeutet deine Freundschaft und Nähe auch viel, jetzt in der Zeit wo sie die Trennung verarbeitet. Wäre es dann nicht grausam, einfach so unte irgendwelchen willkürlichen Annahmen (Projektionen) über sie hinweg zu entscheiden was angeblich das Beste für sie sei? Ist es wirklich so schwer, mit einander zu kommunizieren?
Du könntest ihr auch sagen, dass du selbst gerade nicht einschätzen kannst, ob du zu viel Nähe zu ihr suchst oder ob du ihre Trennung ausnutzt, um mehr Zeit mit ihr verbringen zu können, und sie darum bitten, dir mitzuteilen, wie sie das wahrnimmt. Und dass sie es dir sagt, wenn du zu aufdringlich wirst oder dich zu sehr in ihr Leben einmischst.
Das würde bedeuten, dass du ihr die Verantwortung für ihr eigenes Leben - und dafür, wovor sie sich "schützen" möchte, zurückgibst. Das ist auch ein Zeichen der gegenseitigen Achtung. Und es ermöglicht dir, dich besser auf deine eigene Verantwortung zu konzentrieren.
Und vielleicht kannst du auf dieser Gesprächsebene auch eine Möglichkeit finden, ihr mitzuteilen, wie du gerade für sie empfindest... aber auch dass du ihre Situation nicht ausnutzen möchtest, und dich beide Dinge gleichermaßen bewegen. Und so lange du sie zu keiner Entscheidung drängst, kannst du ihr auf diese Weise vielleicht ein Stück näher kommen. Oder du bekommst gleich deine Antwort, dass sie sich in dieser Richtung gar nichts vorstellen kann. Das einzige was du verlieren kannst ist deine Blindheit und deine Illussionen... und wenn du diese ablegen, erkennst du die wahre Distanz oder Nähe zwischen euch ein wenig besser.
Ein Glaubenssatz, der mir sehr geholfen hat, mit Ablehnung umzugehen, ist dieser: Wahre Liebe ist immer gegenseitig, ohne Zwang und ohne Verlustängste. Eine Beziehung, wo man den anderen "erobern" oder von sich überzeugen muss, ist letztendlich eine Form von Abhängigkeit, verbunden mit der ständigen (unbewussten) Angst vor der Trennung. Deshalb ist das einzige, was man verlieren kann, seine Illussion von Liebe. Und keine echte Liebe.