https://beziehung.gofeminin.de/forum/mulima-mit-hindu-eine-ehe-fd1036813
In diesem Thread kannst du eine Antwort von mir zu einem ähnlichen Thema lesen. Ich hoffe, du bist in der Lage, meiner Antwort das eventuell für dich Relevante zu entnehmen.
Was ich zu meinem Text aus dem anderen Thread noch hinzufügen möchte und was du basierend auf meiner anderen Antwort jetzt vielleicht etwas besser verstehst:
In interreligiösen Gemeinschaften setzt sich der Islam oft sehr gut durch, denn er hat relativ strenge Regeln. Die Kinder sollen nach islamischen Grundsätzen erzogen werden, selbst wenn die Mutter einer anderen Religion angehört, denn der Vater als Erhalter der Stammeslinie ist wesentlich. Sehr oft aber verlangt man von der Frau, dass sie konvertiert.
Du nimmst den Standpunkt der Familie viel zu persönlich. Mit dir als Mensch hat es überhaupt nichts zu tun, dass die Familie die Sache so sieht. Die Familie lehnt nicht dich als Person ab, sie lehnen dich als Heiratskandidatin für ihren Sohn ab - weil du derzeit keine Muslima bist. In unseren Breiten spielt die Religion nicht mehr eine derartige Rolle. Es gibt aber Länder und Gesellschaften, die noch sehr traditionall ausgerichtet sind und in denen Religion sehr wichtig ist. Ich habe in solchen Ländern gelebt. Heute ist auch dort vieles einem Wandel unterworfen, aber immer noch kann der falsche Glaube von vornherein ein Ausschlusskriterium sein.
Wie es letztlich ausgeht, hängt sehr stark von der Familie und allen Beteiligten ab.
Für die zweite Generation, die in westlichen Ländern geboren und aufgewachsen ist, ist der Spagat zwischen der Kultur ihres Herkunftslandes und jener der neuen westlichen Heimat kein einfacher.
Was passieren kann: Zwei Angehörige unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften heiraten, die Familien sind zunächst dagegen, aber wenn die Kinder kommen, wird eingelenkt. So kommt es in Indien jedenfalls oft.
Die Familie deines Freundes verlangt das, was muslimische Familien meistens verlangen. Das ist nichts gegen dich als Person.
Auch wenn das jetzt wahnsinnig hart klingt: Wenn du dir absolut nicht vorstellen kannst, zum Islam zu konvertieren (diese Bedingung ist ja eigentlich sogar verhandelbar) und dass deine Kinder nach den Grundsätzen des Islam großgezogen werden (diese Bedingung ist traditionell betrachtet nicht verhandelbar), dann vergiss es, denn die Familie deines Freundes scheint sehr traditionell zu denken.Trennt euch besser heute als morgen. Je länger es dauert, desto mehr schmerzt es.