simona70Naja bei solchen Vorschlägen muss man den Kopf schon tief in den Sand stecken und entscheidende Fakten ignorieren. Durch das permanende Lügen und Betrügen der Partnerin ist einer der wichtigsten Grundpfeiler einer Beziehung zerstört worden - nämlich die Vertrauensbasis. Wie bitteschön soll auf den Trümmern dieser Verbindung ein neues Beziehungskonstrukt entstehen, dass ohne gegenseitiges Vertrauen gar nicht funktionieren kann? Und dazu - quasi noch als Belohnung für Betrug, Illoyalität, Respektlosigkeit und Verlogenheit in diesem Fall - darf sich der Mann entgegen der eigenen Bedürfnisse seiner Frau anpassen um eine offene Beziehung aufzubauen.
In was für einem Fall dürfte so etwas in der Realität tatsächlich funktionieren? Doch nur wenn der betrogene Partner starke Persönlichkeitsprobleme hat. Jemand mit einem gesunden Selbstwert würde das in der bestehenden Situation gar nicht erst erwägen - und das absolut gerechtfertigt!
Selbstverständlich muss man immer überlegen, wie man - vor allem im Hinblick auf Kinder - eine Ehe retten kann und nach konstruktiven Lösungen suchen. Die Vorschläge hier in diesem Fall in Richtung offener Beziehung sind in meinen Augen aber absurd.
Grenzen werden nicht erst nachträglich festgelegt, nur weil ein Partner unfähig ist, sich zu beherrschen und rücksichtslos die eigene Bedürfnisse befriedigt. Die Frau in diesem Fall wusste, dass sie den Partner verletzt. Sie ist bereits aufgeflogen und hat ihre 2. Chance bekommen und hatte dann nichts besseres zu tun, als mit diesem Verhalten weiterzumachen. Sie hatte die Wahl ehrlich zu sein, über ihre Bedürfnisse zu sprechen und dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen. VORHER. Das hat sie nicht getan.
Wir reden hier von jahrelangem Betrug. Wie hoch stehen die Chancen, dass diese Frau sich zukünftig an neu festgelegte Grenzen hält? Wieviel muss dem anderen Partner noch zugemutet werden, bevor man eine Ehe offiziell als gescheitert betrachten kann?
Es geht hier nicht um das Fremdgehen allein, sondern um permanentes Lügen und Missbrauch von Vertrauen. Konstruktivität hin oder her, Entscheidungen haben immer auch Konsequenzen.