Hallo an alle :)
Mir ist etwas passiert, was so klischeehaft, dass es schon peinlich ist.
Ich habe mich in meinen Trainer verguckt. :shy:
Also ich hatte schon viele Trainer in meinem Leben (sowohl Mannschafts- als auch Einzelsport und eben Personlatrainer) und vorher hatte ich dieses "Problem" noch nie.
Im letzten Jahr verkündete mein bisheriger PT-Trainer, dass er umzieht. Für mich ein grosser Verelust, sowohl vom Training als auch menschlich (wir waren wie Freunde, haben auch heute noch regelmässig Kontakt). Nach langem hin und her (man wollte mich natürlich als Kundin nicht verlieren) haben wir einen Nachfolger gefunden.
Ab da nahm das "Unheil" seinen Lauf. Er sieht gut aus (aber das ist nicht der Grund, ich habe durch diverse Sportarten viel Kontakt mit gutaussehenden Sportlern, was ich zwar zur Kenntnis nehme, doch ein Problem war es bisher nicht). Er ist einfach von der ganzen Art her super, wir verstehen uns sehr gut, sind ständig am Lachen, haben die gleichen Interessen, Vorstellungen, flirten viel usw. Kurz: er ist genauso wie ich einen Partner haben möchte.
Schleichend begann es also, dass ich mich immer mehr freute, ihn zu sehen, Herzklopfen bekam usw. Ich habe schon über Weihnachten versucht, dieser Gefühle "Frau zu werden", dachte, es sei mir gelungen, aber nein, es hat nicht funktioniert.
Jetzt ist es so schlimm geworden, dass ich mich wie ein Teenie fühle. Er hat es innerhalb von sehr kurzer Zeit geschafft, meinen "Panzer" zu knacken. Sprich, ich vertraue ihm. Habe ihm etwas sehr persönliches anvertraut, was sonst kaum einer weiss. Wir quatschen nach dem Training oft noch lange, essen Mittag zusammen, schreiben ab und zu Nachrichten usw.
Rational (also der Kopf) weiss, dass ich nur eine Kundin bin, er nett sein muss. Er ist ein Dienstleister, ein Personal Trainer muss ein enges Verhältnis aufbauen usw. Aber wie das halt so ist, wenn man verknallt ist: man interpretiert Sachen über, klammert sich an jeden Strohhalm.
Ich habe die Ostertage versucht, ihn aus dem Kopf zu bekommen und dann beschlossen, dass ich etwas auf Abstand gehe. Habe u.a. meinen Extrainer bezüglich eines Ersatze gefragt, aber momentan sieht es schlecht aus (und mein PT-Abo läuft noch drei Monate). Als ich das heutige Training abgesagt habe, bohrte mein "Schwarm" die ganze Zeit nach. Ich bin dann extra über Mittag ins Training gegangen (geht hier auch bei Leistungssport, bzw. mit medizinischem Attest), weil er normalerweise Mittwochs erst am Nachmittag da ist. Pustekuchen, er war da, strahlte mich an und kam direkt zum Quatschen.
Er wollte wissen, ob alles gut sei, ob ich ihn aus dem Weg gehe. Mein "Ja" auf diese Frage hat er aber nicht ernst genommen. Er ist dermassen nett und verständnisvoll, dass mich das schon auf die Palme bringt (ich weiss, Dienstleister usw., aber schon als ich einmal extrem ätzend und zickig war, ist er so verständnisvoll gewesen). Warum kann er nicht blöd reagieren, das wäre hilfreich. Bzw. nicht mit so einem Hundeblick vor mir stehen...
Tut mir leid, dass es so ein Roman geworden ist. Denn eigentlich ist meine Frage nur ganz kurz: Wie überwindet ihr solche Gefühle? Er ist ein guter Trainer, daher will ich ihn eigentlich nicht verlieren (obwohl es wohl darauf hinausläuft) und vom Kopf her weiss ich, dass ich das überwinden muss. Aber wie?
Eine Freundin meinte: "Triff dich mit einem anderen", aber ja, jetzt mit Corona ist es nicht so, dass man ständig irgendwo jemanden kennenlernt. Ich habe zwar einen anderen "reaktiviert", aber ausser ein bisschen "Sexting" war das nicht viel ablenkung, da ich eh ständig an meinen Trainer denke :bete: