Seit einigen Jahren wünsche ich mir unsichtbar zu sein. Seitdem mir jemand einmal aufgelauert ist und um 23 Uhr vor meiner Haustür stand, habe ich seit Jahren immer wieder dieses mulmige Gefühl, wenn mich jemand ansieht.
Ich fühle mich vor allem bedroht, wenn mich Männer ansehen. Manchmal stelle ich mir dann vor wie sie mich attackieren könnten.
Ich werde immer wieder von Männern angesprochen. Und blocke alles ab.
Damit keiner merkt wie verkorkst ich bin, meide ich den Kontakt generell und mit Arbeitskollegen bin ich sehr professionell.
Da herrscht eine Distanz, die mir sehr gut tut und mit der ich sehr gut umgehen kann.
Aber wenn ich auf der Straße bin, am Hellichten Tag, im Supermarkt oder im Park Frühle ich mich oft unwohl und wünsche mir unsichtbar zu sein.
Dass mich diese Männer nicht anschauen.
Von meinem damaligen Fahrlehrerin wurde ich am Steuer belästigt (der hat mich immer wieder versucht zu berühren), mein Informatik Lehrer hat anzügliche Bemerkungen gemacht, mein Uni-Dozent, der besonderes Interesse an mir gezeigt hat und mir in einer Klausurenbesprechung zahlreiche persönliche Fragen stellte und mir anbot meine Abschlussarbeit zu betreuen.
Ich nutze keine sozialen Medien, weil ich von Männern in Ruhe gelassen werden möchte.
Dieses Gefühl unsichtbar sein zu wollen, begleitet mich seit vielen Jahren. Ich bin nicht frei. Manchmal fühle ich mich in mir selbst gegangen.
Ich habe kein Interesse an einer Beziehung und muss mich ständig erklären warum ich Single bin, keine sozialen Medien nutze usw.
Natürlich habe ich 1000 Erklärungen aber eigentlich weiß ich dass mich keiner versteht.
Es macht mich traurig, weil ich manchmal denke, dass Männer sich Frauen ggü überlegen fühlen. Dass sie glauben die Macht zu haben.
Hat jemand ähnlich Gedanken?
w, 26