Hallo liebe Foris!
Im Dezember 2018 nach einer langen Beziehung getrennt, hab ich nach viiielen Dates und mächtig Spaß daran vor einem Jahr endlich einen Mann kennengelernt, der sich einfach richtig anfühlt. Wünsche, Ziele, Werte – hier stimmt alles und ich habe mich nach einer längeren sporadischen Kontakt-Phase, in der wir alles locker angehen ließen, "exklusiv" für ihn entschieden, also ohne andere Männer zu daten. :FOU: Seit sechs Monaten treffen wir uns mindestens jedes Wochenende, oft auch eine ganz Woche oder länger durchgehend. Wir sehen ausgewählte Freunde (Corona), lernen die Familien kennen etc. Klingt ja alles gut – aber ich kann einfach keine fixe Beziehung mit ihm eingehen. Eine, bei der man sagt: er ist mein fester Freund. Er lässt mir glücklicherweise alle Zeit der Welt und ist auch kein Fan von "fix zam"-Aussagen, "weil warum muss man einen Tag festmachen, ab dem man offiziell zusammen ist?!". Klingt ja alles gar nicht schlimm. ABER. Mein Problem: Ich hatte schon immer eine extrem schwankende Gefühlswelt, bin hochsensibel, leide vor der Periode mindestens eine Woche unter extremem PMDS, während dem ich mein ganzes Leben hinterfrage, bin viel zu empathisch und steiger mich deswegen in die Probleme anderer hinein, die mich viele Nächte wach halten. In einem Moment himmelhochjauchzend, kann ich im nächsten Moment zu Tode betrübt sein. Mal wunderbar voller Liebe, dann keine Gefühle. Mein "Date" bzw. potentieller Freund weiß ansatzweise von meiner nicht ganz einfachen Persönlichkeit und geht wahnsinnig gut damit um. Trotzdem ist da die Angst, dass er sich (irgendwann) gegen mich entscheiden könnte. Er ist vier Jahre jünger als ich (ich 30, er 26), hatte noch nie eine Freundin und ich Nuss habe gleich im Kopf: er wird sich eine Jüngere suchen und sich Ausleben wollen. Was mich nervt, weil ich eigentlich mit einem gesunden Selbstbewusstsein ausgestattet bin :clin: Aus Angst vor Verletzung (habe mich auch in den letzten zwei Jahren in zwei Männer verliebt, die von einem auf den anderen Tag die "Beziehungen" beendet haben, genau wie mein Ex nach sieben Jahren Beziehung) traue ich mich nicht mehr, mich hundert Prozent sicher zu fühlen. Was schade ist, denn dadurch gehe ich emotional immer dann auf Abstand, wenn sich alles zu perfekt anfühlt. "Der Neue" ist aber immer noch der Mann, mit dem ich mir in meinem ganzen Leben zumindest für den Moment am Sichersten war. Klingt das nach einer klassischen Bindungsangst? Und wenn ja, reicht mit ihm reden und weiterlaufen lassen, oder soll man nach einem Jahr Dating mal Nägel mit Köpfen machen?
Ich weiß nicht, was ich mir von euch erhoffe, aber vielleicht hilft es mir, den Knoten im Hirn zu lösen. Ich möchte mich einfach verstehen können, um diesem Mann eine echte Chance zu geben, den er ist ein so wunderbarer und besonderer Mensch. :super:
Danke euch,
Nisi