hallo2020Hallo,
ich kann verstehen, dass du dich schlecht fühlst.
Aus deinen Zeilen lese ich schon heraus, dass du hier auf Hilfe angewiesen bist.
Bei Zwangsgedanken ist es so, dass Betroffene wohl merken, dass etwas nicht stimmt. Sie wissen, dass das, was sie denken total unsinnig ist, aber sie können sich nicht dagegen wehren. Zu Beginn ist es noch möglich sich zu widersetzen, später nicht mehr. Meistens folgen aus Zwangsgedanken Zwangshandlungen. Weil das, was man denkt, so unangenehm empfunden wird, dass man denkt etwas tun zu müssen, um das "mutmaßliche" Unglück der Gedankeninhalte abzuwenden. Da diese so beängstigend und belastend erlebt werden, beginnt man folglich Situationen und Menschen zu meiden. Diese Vermeidung führt nur für kurze Zeit zu einer Entlastung, langfristig entsteht allerdings eine Teufelskreis. So abstrus es sich auch anhört, Vermeidung verstärkt Zwangssymptomatik.
Betroffene leiden mitunter extrem darunter und man sollte sicherlich auch im Auge behalten, ob sich dahinter liegend eine Angststörung entwickelt oder eine Depression. Ich möchte dich wirklich ermutigen, den Schritt zu wagen und eine Therapie zu beginnen. Ein Verhaltenstherapeut mit Spezialisierung auf Angst- und Zwangsstörung wäre die richtige Adresse. Man weiß heute, dass die Prognosen bei frühzeitiger Behandlung recht gut sind.
Deine plötzlich einschießenden Gedanken gehören zum Krankheitsbild, auch bedrohlich empfundene Inhalte, wie sexuelle oder aggressive Gedanken. Noch kurz ein paar Worte zur Meinung anderer Menschen....du bist diejenige, die Gedanken belastend empfindet. Du brauchst dich nicht zusätlich verunsichern zu lassen. Du merkst, etwas stimmt nicht. Deine Einschätzung ist ein guter Anfang.
LG Sis