Ich habe nur einen Teile der Kommentare hier gelesen. Bitte entschuldige, wenn ich wiederholen sollte, was andere hier schon geschrieben haben.
Er hat für dich Knall auf Fall Schluss gemacht. Das ist ein Schock, besonders, weil für dich eigentlich alles gut und in Ordnung war. Sieh es mal so - ihr habt eure sehr junge Beziehung gleich am Anfang einer grossen Probe stellen müssen. Die aktuelle Weltsituation ist bedrückend. ABER - es kommen im Leben noch viel mehr Krisen als dieses Pandemieleben ohne Fitnessstudios. Es geht teilweise wirklich hart auf hart mit grossen äusseren Einflüssen - Arbeitslosigkeit, Trauerfall, Überschuldung, Pleite, Bankrott, Familiendrama, Berufs- und Wohnortswechsel, ein Kind, zwei Kinder, Verlust eines Kindes, Risikoschwangerschaft mit langer postnatalen Depression .... um nur mal einige wenige Beispiele zu nennen. Du hast jetzt mit deinem Freund, der Beziehung eine grosse Krise gelebt, ohne dass es bei euch eigentlich wirklich ans Eingemachte ging. Eigentlich war euer Leben nur runter geschaltet, wie bei so vielen anderen. Ihr seid also sozusagen im allgemeinen Flow ohne dass irgendetwas besonderes geschehen ist, das euch eine aussergewöhnliche Stresssituation beschert hätte.
Und wenn er in dieser etwas fremdbestimmten und bestimmt langweiligen Zeit, feststellt, dass er mit der Beziehung oder auch mit dir nicht wirklich mehr anfangen kann, dann ist das so. Das ist ja nicht gegen dich gerichtet, auch wenn er natürlich mit seinem Schritt unmittelbar über dein Leben bestimmt. Er hat nur festgestellt, dass es das mit dir nichts für ihn ist, dass er sich da nicht wohl fühlt und etwas ihm fehlt oder er etwas anderes will oder es ihn einfach nicht bereichert in seinem Leben, dass es einfach keine Zukunft hat.
Und diese Sache mit dem Stolz, den du weiter oben erwähnst ... also wenn es das wirklich sein sollte, dass sein Stolz es ihm verbieten, sich einzugestehen, dass er einen Fehler gemacht hat oder dass er eine Krise hatte und die ungerechtfertigt an der Beziehung ausgelassen hat, dann kannst du froh sein, dass es vorbei ist. So jemanden brauchst du nicht in deinem Leben. Jemand der sich nicht eingestehen kann, dass er einen Fehler macht, hilft nicht bei allem, was im Leben noch so auf einen zukommt.
Es ist nun natürlich schwer für dich, das zu akzeptieren. Man spricht bei einem Beziehungsende immer als einer grossen psychischen Belastung, einer Ausnahmesituation. Versuche es einfach zu akzeptieren. Und versuche nicht, es zu verstehen und nachzuvollziehen oder dir jetzt etwas schön zu reden. Irgendwo war der Wurm drin. Irgendwo hattet ihr nicht zueinander gefunden. Man spürt es, auch wenn es einem so schlecht geht, wie dir jetzt.
Es tut mir wirklich leid, Beziehungsenden sind genau das, was man eigentlich nicht braucht und nicht haben möchte. Es tut weh und lässt den verlassenen, also dich, verständnislos zurück.