Also gleich vorab, ich rede mir etwas den Frust von der Seele.
Ich bin mit meiner Freundin seit 1 1/4 Jahren zusammen und sie ist vor einem Jahr aus dem Elternhaus zu mir in meine Wohnung gezogen.
Sie hatte nie wirklich Lust auf das klassische Arbeitsleben, und wenn man doch Geld braucht, dann maximal Teilzeit und 20h die Woche.
Sie musste sich zu Beginn der Beziehung erstmal etwas selbst finden - also eine Berufung, die zu ihr passt - und ich lies ihr die Zeit das zu tun - das heißt, sie war den großteil der Zeit zuhause. Letztendlich hat sie Ende des 202 eine Teilzeit-Anstellung bekommen, die ihr Spaß macht - und leider wurde die Einrichtung kurz darauf wegen Corona geschlossen - es ist aktuell noch nicht klar, wann wieder normal geöffnet werden kann.
Das heißt sie ist jetzt seit 4 1/2 Monaten wieder zuhause und macht nebenbei eine Online-Weiterbildung für ihr berufliches Weiterkommen, was etwa 2h pro Tag in Beschlag nimmt.
Nun kommt das Problem an der Sache. Sie verdient aktuell (und eigentich auch wenn sie wieder Teilzeit arbeiten sollte) zu wenig, als dass sie sich zur Häfte an der Miete beteiligen könnte. Ich bin selbstständig und arbeite zu 95% von zuhause und habe desöfteren Videokonferenzen mit meinen Kunden. Aktuell zahle ich deshalb die Miete, Nebenkosten, den Rest wie den Einkauf teilen wir uns 50-50.
Da mein Beruf quasi zuhause stattfindet, brauche ich eine aufgeräumte Umgebung. Und hier ist der Knackpunkt. Wir hatten uns geeinigt, dass sie den Haushalt übernehmen würde, und ich dafür die kompletten Wohnungskosten trage.
Leider kocht sie nicht gerne und Dinge bleiben gerne auch längere Zeit stehen. Wenn ich die Fenster nicht putze, dann passiert das einmal im Jahr...villeicht.
Ich will sie nicht oft damit konfrontieren, aber es ist schon sehr belastend für mich, dass ich das Geld verdiene, die Miete zahle und auch noch den großteil des Haushalts inkl. Einkäufe schmeiße.
Ich dachte unsere Vereinbarung wäre ein fairer Deal - aber es wird sich eben leider nicht dran gehalten, was sich sehr auf meine psychische Gesundheit auswirkt - gerade während Corona.
Das heißt ich habe heute morgen zwei Stunden gearbeitet, und darf mich dann jetzt um den Haushalt kümmern und um die Rückstände ihres Kochens der letzten 2 Tage - sie stört das leider 0, also bleibts liegen.
Nebenbei habe ich ihr ihren Wunsch von 2 Katzen erfüllt, obwohl ich keine Tiere wollte - aber gut, sie wollte sich selbst darum kümmern. Nun kümmere ich mich um die Beschaffung des Futters, das säubern des Klos, die Fütterung und das Saugen wegen der Katzenhaare mit - hierfür habe ich dann einen Robosauger angeschafft (zum Glück)!
Letztendlich bin ich hier also auch wieder mit eingespannt worden.
Versteht mich nicht falsch, ich versuche so gut wie möglich jedwede Vorwürfe ihr gegenüber zu vermeiden - und es im ruhigen zu klären - aber das fruchtet nicht wirklich.
Nun hat sich das auch auf unser Liebesleben ausgewirkt - ich komme seit eingen Monaten gar nicht mehr runter und habe selten Lust auf Sex. Nun wird mir das alle paar Tage vorgeworfen - dass ich nicht öfter die Initiative ergreifen würde um sie zu verführen - aber ganz ehrlich, ich fühle mich mitlerweile so ausgenutzt, dass ich da nichts ändern kann.
Sie ist kein schlechter Mensch, und es gibt auch gute Momente, aber ich komme mir nur mittlerweile wie ein Elternteil vor, der versucht sie zu fördern und Pläne aufstellt, die dann sofort missachtet werden.
Die Quintessenz - wie ICH es sehe - ich kümmere mich darum, dass wir uns alles leisten können, zahle die Miete, kümmere mich um ihre Sachen mit, koche für mich selbst und mache den Großteil des Haushalts - und sie kann sich noch nicht mal über ihren recht sorgenfreien Alltag freuen.
Habt ihr Ähnliches erlebt und einen guten Lösungsansatz gefunden?
Dann lasst mich bitte gerne daran teilhaben!