Auch Männer kann es wegen einem unerfüllten Kinderwunsch innerlich zerreißen. Ich mache genau das im Moment durch. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, wie ich es noch nie erlebt habe. Manchmal bin ich sogar neidisch auf Frauen, die schwanger sind, wobei ich gleichzeitig so viel Glück empfinde und mich für diese Frauen freue. Dann gibt es Tage, da würde ich am liebsten gar nicht mehr aus dem Bett steigen. Meine Gedanken kreisen in alle Richtungen, es ist Chaos im Kopf. Das macht es nicht leicht, mit anderen darüber zu reden. Ich weiß manchmal gar nicht, was ich sagen sollte.
Trotzdem versuche ich, mit meiner Freundin darüber zu reden, und es hilft mir. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie es nicht immer nachempfinden kann, weil das Offenlegen meiner Gefühle bei ihr wieder gänzlich andere Gefühle weckt.
In meinem Fall ist es nämlich keine biologische Sache, sondern die frühe Menopause meiner Freundin, die sich keine Kinder mehr (sie hat schon welche) gewünscht hat. Für mich war immer Hoffnung da, sie doch noch umstimmen zu können, aber nun ist ganz plötzlich Schluss damit.
Sie hat jetzt Angst, dass ich sie verlassen werde. Das will ich natürlich nicht, weil ich sie liebe. Dennoch bin ich vorsichtiger geworden und versuche alleine damit zurecht zu kommen, weil Ängste und Misstrauen Gift für jede Beziehung sind.
Um auf Dein Thema zurückzukommen:
Ich glaube nicht, dass es in dieser Hinsicht einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Der Schmerz kann individuell verschieden sein und erlebt werden. Nicht jeder trägt deutlich nach außen, was sich innen abspielt. Vielleicht versucht dein Mann, Fassung zu bewahren, dir gegenüber rational zu bleiben, während er innerlich genauso leidet wie Du. Rede mit ihm. Nur so kannst du erfahren, was sich in ihm abspielt.