Hallo ihr Lieben
Ich habe ein Problem und hoffe, ihr könnt mir zumindest einen Rat geben.
Erst einmal zur Ausgangslage.
Ich bin geschieden und alleinerziehend. Mein Ex Mann wohnt 300 km weit weg und wir verstehen uns, was unsere 7 jährige Tochter angeht, gut. Es gibt da keine Probleme, weder mit dem Unterhalt, noch mit dem Umgang.
Wir haben ja zur Zeit die Corona Pandemie. Und bisher sind wir eigentlich gut durchgekommen. Vor 2 Wochen sollte meine Tochter eigentlich wieder das Wochenende bei Papa verbringen, aber da es in der Schule, in der Parallelklasse meiner Tochter einen Coronafall gab, mussten die Schüler in Quarantäne. Wurde vom Gesundheitsamt beschlossen. Somit konnte der Papa seine Tochter nicht sehen. Aber sie telefonieren ab und zu, wie die Kleine gerade mag, denn sie vermisst ihren Papa sehr.
Nun steht Weihnachten vor der Tür und damit nun die Probleme. Ich habe meinen Ex dazu eingeladen, dass er die Bescherung hier bei uns mitmachen kann und am 25. die Kleine mitnehmen kann. Bisher war seine Planung so, dass er dann am 25. bis zum 30. die Kleine haben wird und zu seinen Eltern fährt, die 120 km von mir weg wohnen. Das hat er immer so gemacht, wenn er die Kleine an den Wochenenden hatte, dass er zu seinen Eltern fährt. Dort sind dann Oma und Opa und von seinem Bruder die Kleine, die 1 Jahr jünger ist, aber die Mädchen sind fast schon wie Schwestern.
Weihnachten ist in seiner Familie fast heilig, alle kommen zusammen. Sie wären dann insgesamt 5 Erwachsene und 3 Kinder, sein Bruder und seine Frau haben noch einen Jungen von 1,5 Jahren.
Aber dieses Jahr ist ja nun alles anders. Die Gegend, wo seine Eltern leben sind Risikogebiet, haben eine hohe Invidenz. Er möchte dennoch zu seinen Eltern fahren, weil diese alles getan haben um sich zu schützen. Die Eltern haben ein Haus. Sie sind nicht unterwegs, nur zum Einkaufen, sonst nichts.
Die Kinder des Bruders sind seid 8 Tagen nicht mehr draußen gewesen. Der Bruder arbeitet noch, die Frau ist zu Hause.
Mein Ex arbeitete auch bis letzten Freitag auf Montage, hat nun Urlaub.
Nun zu meinem Problem.
Ich habe ihm untersagt, meine Kleine mit zu seinen Eltern zu nehmen. Er kann sie zu sich holen und in seine Stadt. Er sagt, er habe zu Hause nichts. Keine Weihnachtsgeschenke, weil er alle zu seinen Eltern geschickt hatte, wegen seiner Montage. Auch hat er zu Hause nichts geschmückt, weil, wenn er nur an 2 Wochenenden zu Hause ist, lohnt sich das nicht. Und er lebt in einer kleinen 20 qm² Wohnung, weil, mehr braucht er nicht. Er tut sich schwer, seine Kleine dann 4 Tage in seiner Kleinen Wohnung mehr oder weniger einzusperren, weil, man kann ja nicht viel machen. Selbst Spielplätze sind überfüllt. Anderseits, wenn ich das von ihm verlange, muss ich auch verlangen, dass er seine Eltern so lange nicht mehr sieht, bis sich das alles wieder halbwegs normalisiert hat. Denn wenn er seine Eltern besucht, kann er seine Kleine nicht sehen, wegen Ansteckungsgefahr.
Er sagt, er habe die Kleine nun 1 Monat nicht gesehen, er möchte ihr eine halbwegs schöne Zeit machen. Auch habe ich Bedenken, es ihm zu verwehren, weil Oma, Opa und Cousine ja schon sehr wichtige Bezugspersonen für meine Kleine sind. Denn ich sehe ja jedes mal, wenn sie von ihrem Papa Wochenende wiederkommt, wie kaputt, aber glücklich sie ist.
Ich weiß, ich möchte nicht dass meine Kleine zu seinen Eltern kommt, aber ich fühle mich auch schlecht dabei.
Und mein Ex ist kein Leugner oder Querdenker, er zieht bei den Maßnahmen voll mit, er würde das wohl Zähne knirschend hinnehmen, ich weiß aber, dass meine Kleine sich weder auf die 300 km Fahrt freut, noch auf die Wohnung von Papa. Das gefällt ihr da nicht, weil es so klein ist und Papa keinen Platz hat.
Ich habe einfach Angst, dass sich meine Kleine ansteckt.