Hallo ihr Lieben,
ich hänge gerade ein bisschen in der Uhr, weil ich Probleme mit meiner besten Freundin habe. Vielleicht habt ihr ja einen Rat für mich.
Wir kennen uns seit fast 11 Jahren und sind seitdem gut befreundet. Sie ist Patentante meiner Kinder, sie hat mir durch meine große Krise geholfen und ich ihr nach ihrer Scheidung. Wir hocken nicht ständig aufeinander, haben aber zumindest über WhatsApp un der Regel täglich Kontakt, und wenn es nur drei Sätze sind.
Nun ist sie frisch verliebt - und für mich und andere Freunde (der engste Freundeskreis sind etwa 4-5 Leute) tagelang nicht mehr erreichbar. Soll
heißen, ab Freitagmittag geht alles ins Leere: sie reagiert nicht auf Nachrichten, Anrufe, vergisst Absprachen und Verabredungen, das normale Leben läuft völlig an ihr vorbei. Wenn man Glück hat, kommt Montags ein "huch, gar nicht mitbekommen".
Natürlich gönne ich ihr ihre neue Liebe. Die letzten 3 Jahre waren für Sie sehr frustrierend, anstrengend und auch schmerzhaft. Ihre Ehe landete nach 17 Jahren vor dem Scheidungsrichter, nachdem ihr Mann sie mutwillig vor die Wand gefahren hatte. In der Zeit gab es viele Scherben aufzukehren, viele Gespräche zu führen und viel Wiederaufbauarbeit für uns Freunde zu leisten. Durch die Trennung hat sie natürlich auch ein paar Freunde verloren, und auch im Vorfeld, als sie uns noch nicht gesagt hatte, was los war, war es streckenweise für uns Freunde sehr schwierig, zu verstehen, warum sie sich so komisch verhielt. Es wirkte, als hätte sie keine Lust mehr auf uns. Sie rückte erst sehr spät mit der Sprache raus, also auch da musste einiges repariert werden.
Wir haben den Neuen auch schon kennen gelernt, er war an sich ganz nett, sehr ruhig, aber war ja auch das erste Treffen. Ich denke auch nicht, dass er ihr vorgibt, sie soll sich nur auf ihn konzentrieren. Sie merkt mit ihrer rosaroten Brille wahrscheinlich gar nicht, wie sie im Umfeld wirkt. Dass auf mehrere Nachrichten nicht mal ein kurzes "Melde mich später" oder so drin ist, ärgert mich schon ein bisschen. Außerdem sorge ich mich auch um sie: wenn sie sich so sehr auf ihn konzentriert und das geht in die Hose, braucht sie ja auch jemanden, der sie auffängt - das könnte aber eng werden, wenn sie so weiter macht.
Was mache ich jetzt am Besten... Augen zu und durch? Mit ihr sprechen und sagen, man käme sich etwas abgeschoben vor? Ich will nicht, dass wir als beleidigte Leberwurst dastehen, denn das trifft es nicht. Vielleicht sind wir mit über 40 auch einfach nicht mehr so leidensfähig wie als Teenies...