Ich hab schon eine Weile nicht mehr geschrieben. Irgendwie ist zur Zeit alles ein wenig anstrengend.
Meine Tochter ist inzwischen fünf und ich liebe sie über alles. Nachdem ich aufgrund einer langwierigen Erkrankung lange Zeit dachte, dass sie ein Einzelkind bleiben würde, bin ich dieses Jahr wieder schwanger geworden und in wenigen Wochen kommt das Geschwisterchen. Das macht mich auf der einen Seite überglücklich, gleichzeitig macht es mir aber auch Angst. (Aus mehreren Gründen; ich bin gesundheitlich nicht mehr so fit, wie ich es gerne wäre, die erste Geburt war sehr traumatisch und natürlich ist das auch alles schon wieder fünf Jahre her und ich fürchte mich etwas vor der Umstellung…) – Dazu wird es langsam körperlich etwas anstrengend, hab ja nicht mehr lange. Ich bin also etwas angespannt.
Und meine Tochter… Ist zur Zeit nur am Quengeln. Es macht mich wirklich verrückt. Das geht morgens direkt nach dem Aufstehen los, dass sie (in so einem total weinerlichen Tonfall, sodass man sie kaum verstehen kann) anfängt, sich über irgendwas zu beschweren. Und das kann ALLES sein: Die Klamotten, das Frühstück, irgendein Traum, die Katze hat sie komisch angeschaut, der Waschlappen hat die falsche Farbe, und so weiter und so weiter… Sie steigert sich in die schwachsinnigsten Kleinigkeiten rein und dieser weinerliche Tonfall zieht sich dann durch den ganzen Tag. Egal, was wir machen, egal, wohin wir gehen, es wird genörgelt.
Ich weiß, dass es für sie gerade auch nicht leicht ist. Ich weiß, dass sie sich auf ihr Geschwisterchen freut, aber Angst vor der Umstellung hat. Ich weiß, dass sie vielleicht auch meine eigene Anspannung spürt, auch wenn ich so gut es geht versuche, das zu verbergen. Momentan verändert sich sehr vieles, wir sind auch erst kürzlich umgezogen in ein großes Haus mit Garten. Ich versuche wirklich, ihr mit viel Liebe und Verständnis zu begegnen, aber so langsam bin ich an einem Punkt, wo ich schon fast auf 180 bin, wenn sie morgens aufwacht und direkt zu quengeln anfängt. Ich bin inzwischen wirklich so unfassbar genervt von diesem Tonfall und dieser permanenten Unzufriedenheit (denn es ist grad einfach grundsätzlich ALLES doof!), dass ich richtig pampig und teilweise auch gemein werde. Ich bin niemand, der schreit oder beleidigt, aber ich reagiere halt super genervt. Wenn sie dann wieder diesen Ton anschlägt, unterbreche ich sie oft schon vorher und sage sowas wie "Jaja, ich weiß, alles ist total doof, erzähl mir was Neues" oder so. Und ich weiß, dass das nicht schön ist, aber solche Sachen rutschen mir dann raus, weil … Ahhh, weil ich einfach so tierisch genervt bin! Dann fängt sie an zu weinen und es tut mir leid.
Ich sage ihr oft, dass sie normal mit uns reden soll und nicht in dieser Quengel-Babysprache. Sie ist fünf, sie kann sich normal ausdrücken! Ich kenne sie so gar nicht. Klar gab es schon schlechte Phasen, Autonomie und Trotz und so weiter, aber dieses grundlos Weinerliche, das ist neu. Das treibt mich echt in den Wahnsinn.
Gestern sagte sie zu mir: "Mama, nie bist du zufrieden mit mir." Ich hätte fast geheult. Ich will ihr nicht das Gefühl vermitteln, dass mit ihr irgendwas falsch ist, natürlich bin ich zufrieden mit ihr, aber… Ja. Keine Ahnung. Kann sie nicht einfach mal mit irgendwas zufrieden sein und diese Babysprache ablegen?
Wenn sie abends im Bett liegt und schläft, tut es mir leid, dass ich tagsüber so pampig zu ihr war. Wenn sie dann am nächsten Morgen aufwacht und das grundlose Gequengel wieder losgeht, bin ich direkt wieder angenervt.
Ach, keine Ahnung, was ich hören wollte. Wollte mich vielleicht nur mal auskotzen. Vielleicht kennt dieses Verhalten ja jemand und hat einen Rat.