Hallo :)
ich würde gerne mal die Meinung anderer daran vielleicht interessierter Damen zu meinem Anliegen hören ;)
Ich bin 26 und schließe im April nächsten Jahres meinen Mathemaster ab. Studiere seit meinem Abi. 1 Jahr Orientierung, 3 Jahre Bachelor, Master etwas über Regelstudienzeit, da ich zw.zeitlich in einer anderen Stadt studierte. Wie das so ist ;)
Ich arbeite bereits nebenbei 2 Tage/Woche (aktuell meist Homeoffice) in einem Unternehmen, das mich wohl auch übernehmen würde. Ich würde auch gern fest dort arbeiten. Angenehme Arbeitsatmosphäre, nahe meiner Wohnung, abwechslungsreiche Aufgaben, auch Aufstiegschancen.
Wohl unnötige Zusatzinfo: In meinem Team bin ich die einzige Frau.
Nun habe ich allerdings im Laufe der letzten anderthalb Jahre einen starken KiWu entickelt. Mein Freund und ich sind fast 5 Jahre zusammen und wollen zusammen Kinder, alles ist super. Sind gerade erst in eine schöne Wohnung umgezogen (unsere 2. Wohnung zsm.).
2 Freundespaare von uns haben übrigens bereits ein Baby ;). Vllt steckt das in Maßen an. Möchte aber auch mit unter 29/30 ein Kind bekommen.
Mein Freund schließt auch erst Anfang nächsten Jahres sein Studium ab. Auch möchten wir zumindest ein paar Monate vor meiner SS im Job sein, weshalb wir erst Mitte nä. Jahres ernsthaft anfangen wollen/würden ;).
Nun habe ich allerdings auch wissenschaftliches Interesse und nachdem mir meine Bachelorarbeit Spaß machte, finde ich nun die Arbeit an meiner Masterthesis spannend. Im Studium hatte ich alle möglichen Noten, aber (wissenschaftliches) Schreiben war schon immer meins und darin bin ich sehr gut, was meine Noten z.B. in der Bachelorarbeit bestätigen. Habe mich also jetzt auf eine wiss.Mitarbeiter-Stelle meiner Uni beworben und bin nun sogar in die enge Auswahl der Kandidat*innen (wohl eher Kandidaten in dem Themenbereich^^) derer gekommen, die zum Interview eingeladen wurden, das nächsten Monat stattfinden soll. Eine Promotion reizt mich schon sehr. Die Arbeit an super interessanten Forschungsthemen in einem zukunftsträchtigen Bereich.
Die Stelle wäre sogar fully funded also angemessen bezahlt.
Ich müsste mich sehr gut auf das Bewerbungs-Interview vorbereiten, was gut Zeit kostet, die ich dann nicht in meine Thesis investieren kann, weshalb ich es nur machen möchte, wenn ich 100% die Stelle auch haben will und mir danach keine Ich -mach-es-doch-nicht-Gedanken mehr mache.
Ich weiß aber, dass ich wie gesagt nächstes Jahr schwanger werden möchte.
Und ich weiß schon, wie stressig tw. Studieren ohne Kind war, eben weil man weiß, man MUSS sowieso dies und jenes noch absolvieren, also MUSS man so schnell wie möglich Zeit darauf verwenden, alles verstehen, sich Gedanken machen, auch mal Nachtschicht schieben, alles planen etc. Ich möchte auch mal "ankommen" und was in der Hand haben. Bei Promotion müsste ich in etwa 4 Jahren (mit 1. Kind dann) von Neuem auf Jobsuche gehen. Klar besser wissenschaftlich qualifiziert. Aber z.B. bei meinem jetzigen Unternehmen hätte ich dann die Chance vertan.
Eine Promotion wäre noch stressiger als Studieren. Und dann ein Kind bekommen und den gesamten Prozess verlängern / alles schieben?
Ich denke, um Stress zu vermeiden und den Doktorvater nicht zu überrumplen, würde ich dann eher das Schwangerwerden herausschieben (müssen).
Klar-meinen Arbeitgeber im Job würde ich wohl auch etwas überrumpeln, wenn ich mit 27 und gerade fest angestellt sage, ich bin schwanger. Aber gut, dass ich als Frau irgendwann schwanger werde, ist wahrscheinlich. Ich bin im "besten Alter". Und je später man es macht und je fester man eingeplant ist für Aufgaben, desto schwerer ist man für die Zeit zu ersetzen. Die Einarbeitung in meiner Abt. ist recht aufwändig und umfasst einiges, und ich bin dann perfekt eingearbeitet.Würde auch recht flott wieder anfangen wollen, ob in Teilzeit oder mit teilweisem Homeoffice. Das Unternehmen hat auch eine eigene Kita.
Im Grunde habe ich mir nun schon meine Frage bewantwortet: Promovieren ist Stress für mich. Ich muss mir das nicht antun. Ich muss die gewünschte SS nicht aufschieben. Irgendwie ist es aber auch verwunderlich, wenn ich sehe, wie einige gute männliche Studenten "gechillt" studieren, sich über Familienplanung kaum Gedanken machen, promovieren, eine Freundin Anfang 20 haben, die eh noch keine Kinder will, und dann mit 35 mal ans Kinderkriegen denken. Trotz auch mir bekannter Gegenbeispiele - das ist der Hauptgrund dafür, dass viel mehr Männer als Frauen in Führungspositionen sind. Jetzt mal abgesehen von der Zeit, die man als Frau ausfällt (ist wegen des Stillens ja auch in gewissem Maße natürlich bedingt).
Es gibt auch mir bekannte junge Frauen, die promovieren. Eine bekam sogar direkt zw. Master und Promotion eine Tochter. Alle anderen werden bestimmt erst mir über 30 Mutter. Was ja auch völlig ok ist. Nur nicht so gewünscht von mir für mich.
Also was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wie würdet ihr es machen?
Job+SS oder Promotion+SS oder Promotion pur oder sogar Job pur?
Das interessiert mich sehr.
Liebe Grüße
Marie