Ich habe drei Berufsausbildungen (Studium, Ausbildung, die mit den Firmen der Eltern zusammenhängt, Hobby, das ich zum Beruf gemacht habe), mittlerweile sogar vier, wobei zwei (Studium und darauf aufbauender Universitätslehrgang) aus verwandten Gebieten stammen und die eine auf die andere aufbaut. Dann habe ich noch ein Interessensgebiet, von dem ich mich auch immer wieder frage, ob ich auf diesem auch einmal zu arbeiten versuchen sollte. Aber ich glaube, das werde ich lassen, weil es finanziell nicht rentabel wäre, vermute ich.
Also, ja, ich habe es getan. Einen Job habe ich selbst aufgegeben, weil er mich nicht erfüllt hat (Geschäft der Eltern). Im anderen Beruf konnte ich finanziell nicht ausreichend Fuß fassen (Hobby, das zum Beruf gemacht wurde, wird aber immer eine Begeisterung bleiben). Nun arbeite ich auf dem Gebiet meiner Studienausbildung, allerdings mehr auf jenem der nachgelegten Ausbildung, die mir erhebliche Vorteile einbringt. Davor war mein Studiengebiet mehr Nebenjob gewesen, während ich hauptberuflich mein Hobby unterrichtete. Ich bin derzeit beruflich sehr glücklich, weil ich im In- und Ausland arbeiten kann und in sehr unterschiedliche Richtungen gehen kann, war es aber auch im anderen Job, den ich aus finanziellen Gründen aufgeben musste. Obwohl ich deiner Definition zufolge in einem Beruf gescheitert bin, weil ich es nicht schaffte, dauerhaft davon leben zu können, bereue ich nichts, weil alles interessant und lehrreich war, weil die Arbeit, solange es funktionierte sehr viel Spaß machte, weil man an jeder Arbeitsstelle und in jedem Beruf etwas lernt und weil die unterschiedlichen Berufsbilder mir so viele Facetten des Lebens eröffnet haben. Man lernt durch unterschiedliche berufliche Erfahrungen so viel über sich, andere, übers Leben. Ich schließe auch nicht aus, dass ich mich beruflich noch einmal verändere.
Bedenke aber, dass in einer Tierarztpraxis vermutlich auch am Abend und am Wochenende arbeiten müsstest. Mir würde das nichts ausmachen, aber wenn man einen Bürojob gewohnt ist, schätzt man vielleicht seine geregelten Arbeitszeiten.
Wenn du das Ganze berufsbegleitend verwirklichen kannst oder genug Ersparnisse hast, um eine Ausbildung nachzulegen, so würde ich dir auf jedenfall zum Erfahrungs- und Lernzuwachs raten. Oft ergibt das eine das andere und es tun sich ganz neue Türen und Perspektiven auf, von denen man nie erfahren hätte, wenn man den ersten Schritt nicht gewagt hätte.