winterblume24Ich muss zugeben, dass ich den Wahrheitsgehalt deines Beitrages lange angezweifelt habe und das möglicherweise immer noch tue, weil du dich komplett übergehst und nur über deinen Freund schreibst. Außerdem ist dein Beitrag nicht mein Lieblingsthema.
Da mir sexuelle Gewalt aus der Perspektive des Opfers leider selbst nicht fremd ist und ich daher weiß, wie man diese Geschehnisse von sich abspalten kann und zur Tagesordnung übergehen kann, weil man alles nur vergessen, seine Ruhe will, weil es einem peinlich ist, weil man froh ist, dass es vorbei ist, weil man in der Situation wie gelähmt ist und nur überleben will, mag an deiner Geschichte schon etwas dran sein.
Wenn du hier die Wahrheit schreibst, rate ich dir dringend, deine eigenen Gefühle zu finden. Dein Freund ist ein ganz anderer Kaffee.
Ich kenne es auch, die Geschichte mit jemandem erlebt zu haben, der mir sehr nahesteht, Umstände aber ganz anders. Meine Erfahrung ist, dass man sich nicht gegenseitig unterstürzen kann, dass jeder seinen Umgang mit der Sache finden muss. Gespräche über die Geschehnisse haben in unserem Fall nie etwas gebracht. Man kann oft gegenseitig nicht helfen, weil beide drinstecken und Betreuung brauchen. Wie hier schon angesprochen wurde, ist daher, wie ich denke, eine getrennte Therapie für euch beide eine Idee. Ihr habe etwas Schreckliches gemeinsam erlebt. Deshalb müsst oder könnt ihr es aber auch nicht unbedingt gemeinsam aufarbeiten. Wichtig ist nur, dass ihr euch Hilfe sucht.
Ich rate dir auch, dein Foto herauszunehmen. Es ist immer noch so, dass Opfer stigmatisiert werden. Ich habe gar keine guten Erfahrungen damit gemacht, mich Partnern anzuvertrauen. Einmal wollte ich mich von jemandem trennen, der meine Vergangenheit kannte. Dass ich ihn einfach nicht mehr geliebt habe, wollte ihm nicht ein. Er bildete sich ein, ich liefe aufgrund meiner Geschichte vor meinen Gefühlen davon, und ging auch sehr indiskret mit meinem in der Beziehung entgegengebrachtem Vertrauen um. Daher rate ich dir, deine Intimsphäre zu wahren.