abella_19390785Wobei sich dann konsquenterweise die Frage stellen würde, warum man eine Beziehung eingegangen ist, resp. in einer lebt, wenn dieses Gefühl nach fremder Haut und dem 1. Mal, Schmetterlingen was auch immer...so immens ist, dass man wiederholt betrügt.
Mir persönlich wäre dieses lapidar egozentrisch dahingeworfene: "ich kenne diese Gefühle sehr gut und versuche ihnen nicht nachzugeben ... das klappt nicht immer, worauf ich nicht stolz bin." ein wenig zu einfach, um nicht zu schreiben: charakterliche Nullnummer. Ist doch nichts weiter als totaler Vertrauensmissbrauch und Respektlosigkeit gegenüber dem Partner, den man anscheinend nicht verlieren möchte oder sich aus bequemen Gründen warm hält.
Und ich schreibe diese Zeilen nicht als Moralapostel, sondern jemand, der durchaus diese Gefühle und den Drang nach Ausbrechen/Freiheit (auch über den sexuellen Aspekt hinaus) sehr wohl und sehr gut kennt. Dieses Verlangen und Gefühl ist aber nicht plötzlich da, und man ist diesem Gefühl nicht machtlos ausgeliefert. Man hat immer und jederzeit die Wahl.
Schlussendlich - egal wie man es sich zurecht dreht und schön redet - ist die Schlüsselfrage immer: Wie gross sind meine Wertschätzung und mein Respekt gegenüber meinem Partner? Ist mir mein Ego wichtiger als der Grundsatz des Vertrauens und Ehrlichkeit, auf denen nun mal jede echte Beziehung und Liebe aufgebaut sind?! Geht es in der Beziehung um die Erfüllung aller meiner Bedürfnisse oder nehme ich bei allem, was ich tue und entscheide auch stets Rücksicht auf die Gefühle und Grenzen meines Partners?!
Je nach dem wie die Antwort auf diese Fragen ausfällt, gäbe es immer noch die Wahl zwischen (treu) bleiben oder den Partner verlassen und seine Bedürfnisse frei und unbekümmert ausleben. Vielleicht hat man es dann nicht mehr so bequem, und finanziell sieht es auch düster aus. Niemand, den man sich bequem warm halten kann, und der/die brav zur Stelle ist bei Einsamkeit, Krankheit oder sonstigen unangenehmen Gefühlen (für die eine fremde Haut/Affäre kaum Zeit oder Lust hat), dafür kann man aber täglich mit einem reinen Gewissen in den Spiegel schauen, denn die eigene Freiheit/eigenen Bedürfnissen werden nicht auf Kosten/Leid anderer ausgelebt. Das ist zumindest meine Definition von Beziehung/Liebe und Verantwortung.
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