Dein Lebensentwurf ist deine persönliche Entscheidung. Das kannst du halten, wie du möchtest und niemand hat das Recht, dich dafür zu veurteilen. Allerdings solltest du beachten, dass du nunmal nicht mehr in den 60ern lebst und die Hausfrauenehe immer seltener wird. Auch die Männer möchten das in vielen Fällen nicht mehr so haben. Du musst also zunächst einmal einen Mann finden, der damit einverstanden ist, dass du dieses Modell leben möchtest, und zwar auf lange Sicht, also eure ganze Beziehung lang.
Wenn eine Partnerschaft nach diesem Modell so funktionieren soll, dass niemand übervorteilt wird (Stichwort Altersarmut oder Armut nach Trennung), dann solltet ihr zunächst einmal heiraten. Nur in einer aufrechten Ehe besteht eine gesetzliche Unterhaltspflicht der Ehepartner füreinander. In einer Lebensgemeinschaft kann man das zwar auch vereinbaren, muss das aber schriftlich tun. Diese Vereinbarung kann auch jederzeit wieder aufgehoben werden, bei einer Ehe ist dies nur durch die Scheidung möglich (und auch dann kann noch unter gewissen Umständen nachehelicher Unterhalt geltend gemacht werden).
Dann ist es auch wichtig, dass dein zukünftiger Mann für dich privat Altersvorsorge bzw. Vorsorge im Falle einer Trennung bezahlt. Wenn du nicht erwerbstätig bist, hast du später auch keine Rentenansprüche und die paar Jahre, die du bis jetzt gearbeitet hast, werden nicht reichen, damit du später einmal eine Rente hast, von der du auch leben kannst.
Die Frage ist auch, ob dein zukünftiger Mann auch genügend Einkommen für euch beide (bzw. dann auch für gemeinsame Kinder) hat. Es kommt auch darauf an, welchen Lebensstandard du dir wünschst. Wenn es ein Haus mit Garten und für jedes Kind ein eigenes Zimmer, zwei Autos, mehrere Urlaube im Jahr sein sollen, dann muss dein zukünftiger Ehemann schon an die 5000 Euro monatlich nach Hause bringen, damit sich das alles ausgeht. Verdient dein Partner soviel, dass ihr auf dein Einkommen verzichten könnt?
Ihr solltet euch einmal gemeinsam hinsetzen und das besprechen und euch genau durchrechnen, ob sich das alles ausgeht. Dann kannst du ja immer noch entscheiden. Ich rate dir jedenfalls davon ab, übereilt deinen Job hinzuschmeißen. Zumindest nicht, bis du nicht verheiratet bist, denn ohne Trauschein kann dich dein Partner jederzeit verlassen und du stehst dann ohne Geld da und musst von Sozialhilfe leben. Wenn ihr Kinder habt, muss er zumindest für diese Unterhalt bezahlen, aber Kinder kosten auch Geld, das heißt für dich wird dann nichts übrigbleiben und dann musst du erst wieder arbeiten gehen und hast nebenbei auch noch Kinder zu versorgen. Daher muss das alles gut durchdacht werden.
Auch mit einer Ehe hast du keine Garantien, auch Ehen können geschieden werden. Wenn das passiert, musst du ohnehin irgendwann wieder arbeiten gehen, denn dauerhafter nachehelicher Unterhalt wird nur dann gewährt, wenn jemand aus Alters- und Krankheitsgründen nicht mehr erwerbstätig sein kann, befristeter, wenn man aufgrund von Betreuungspflichten nicht erwerbstätig sein kann (das bedeutet in der Regel, so lange, bis die Kinder eine KITA besuchen können).