lorrin_19269327Ich habe selbst gute Freunde, die gehbehindert sind.
Es macht das Leben schwieriger, wenn man was mit ihnen unternehmen will. Man kann nicht mal spontan wegfahren, weil man sich immer vorher erkundigen muss, ob das Verkehrsmittel, das Reiseziel usw. barrierefrei ist. Das ist nämlich noch nicht die Regel. Wenn man Pech hat, ist die Schnellbahngarnitur oder die Straßenbahngarnitur noch eine aus den 1980ern mit Stufen. Oder das Lokal ist nur über Treppen erreichbar. Oder das Hotel hat keinen Aufzug. Man muss einfach viel mehr planen.
Dann ist da noch die Sache mit dem Sex. Es hängt natürlich davon ab, warum der Mann im Rollstuhl sitzt, aber bei gewissen Arten von Lähmungen ist Geschlechtsverkehr nicht möglich. Dass ein Teil des Körpers unbeweglich ist, macht Sex auch wieder komplizierter.
Dann ist da noch die Angst, dass der Partner pflegebedürftig werden könnte und man da Verpflichtungen eingeht. Das kann zwar jedem passieren, aber es ist ein Unterschied, ob man dann schon eine lange Beziehung hinter sich hat oder ob es was Neues ist. Es ist nunmal was anderes, wenn man mit jemandem schon lange zusammen ist und dann hat er einen Unfall oder eine Krankheit, die ihn in den Rollstuhl bringt. Dann ist die Beziehung schon gefestigt, man hat schon eine Bindung zueinander. Aber eine neue Beziehung würde man unter diesen Umständen wohl eher nicht eingehen.
Im Grunde ist es so: die meisten Menschen möchten keine komplizierte Beziehung, sondern eine einfache. Aus diesem Grund schreckt sie alles, was es etwas komplizierter machen kann, erstmal ab.
Muss es denn unbedingt eine Frau sein, die nicht im Rollstuhl sitzt? Wie stehen denn Frauen dazu, die selbst im Rollstuhl sitzen?