Ich glaube, die Diskussion, die hier geführt wird, geht an der TE vorbei.
Wir diskutieren hier nämlich ziemlich abstrakt, ob UNS selbst Sex wichtig ist und wie wichtig er ist. Dabei ist doch von vornherein klar, dass Menschen in dieser Hinsicht total unterschiedlich ticken.
Der TE ging es aber darum, wie ein Mann eine solche Äußerung bei einem Date aufnimmt.
Es ist doch ganz einfach: Er geht davon aus, dass Du kein großes Interesse an Sex hast. Und er kann zurecht davon ausgehen, dass Du Sex nur als Mittel zum Zweck in der Beziehung betrachtest. Eine Sache, die vielleicht mal sein muss, aber besser wäre es, wenn sie nicht stattfände. Dann hättest Du Deine Ruh', und irgendwelche Probleme mit Sex würde es auch nicht geben.
Der Mann weiß also Bescheid, was ihn in einer Beziehung erwartet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau so etwas äußert und ziemlich großes Vergnügen an der sexuellen Vereinigung mit einer Partner hat: eine Erfahrung, die zwei Menschen ziemlich verbinden und glücklich machen kann. Aber doch nur, wenn beide zu einer solchen Empfindung fähig sind. Wenn nicht, sollten sie es besser bleiben lassen.
Ich glaube, ein relativ asexueller Mann wäre ziemlich zufrieden und würde nach einem weiteren Date verlangen.
Zweitens: Auch viele Frauen würden umgekehrt so reagieren. Schließlich ist immer noch die Mehrzahl an befriedigendem Sex interessiert. (Zumindest am Anfang einer Beziehung).
Drittens: Die ganze Frage, ob Sex nun wichtig ist, ist doch völlig abstrakt.
Es kann Situationen im Leben geben, da ist Sex mit einem geliebten Partner das Größte überhaupt. Dann gibt es Situationen, da spielt er nur eine untergeordnete Rolle. Aber selbst dann, wenn er wegen Krankheit und Alter irgendwann nicht mehr stattfinden kann, so war er für eine glückliche Beziehung ein wesentliches Bindeglied. Manche alten Leute halten Händchen und träumen von ihrer früheren "Verwegenheit", auch wenn sie das uns nicht auf die Nase binden werden!
So einfach ist das - aber natürlich nur für den Teil der Menschen, der nicht asexuell ist.
Viertens: Die TE hat schon recht, dass sehr viele Komponenten für eine glückliche Beziehung erforderlich sind, also nicht nur Sex und Erotik. Aber Sex und Erotik ist für viele eine notwendige Voraussetzung für eine glückliche Beziehung - und alles andere ist ebenfalls nur eine notwendige Voraussetzung: z.B. gemeinsame Interessen, Neigungen, vielleicht ein gemeinsamer Kinderwunsch etc.pp. NUR: Das eine gegen das andere ausspielen zu wollen, für wichtiger oder weniger wichtig zu halten, das ist grundfalsch. Es gehört eben vieles zusammen in einer glücklichen Partnerschaft.
Ansonsten finde ich Zarakhans Statement als eines der sympathischsten hier, aber das nur so nebenbei bemerkt.