Ich bin ein Mann und möchte einmal eine Mindermeinung vertreten.
Dabei befürchte ich beinahe, "gelyncht" oder als Langeweiler diffamiert zu werden.
Warum? Mir scheint es beim Sex einfach darauf anzukommen, dass sich zwei Menschen miteinander wohl fühlen. Das geschieht dann häufig auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, wenn irgendwelche Praktiken oder Wünsche ins Spiel kommen, die nur einer von beiden hat.
Es gibt Menschen, die brauchen besondere Praktiken oder pflegen bestimmte - meist mehr oder weniger harmlose - Vorlieben. Inzwischen weiß ich, dass Frauen Männern da nur noch graduell nachstehen. Es gibt aber auch Menschen, die wünschen sich einfach nur "Innigkeit": mit dem anderen eins zu werden, zärtlich mit ihm zu verschmelzen.
Ich selbst gehöre zur Fraktion der "zärtlich Vereinigungswilligen" - einer wohl schwindenden Minderheit. Andere Vorlieben und Praktiken kommen zwar punktuell auch mal zum Zuge, bedeuten für mich aber nur ein Randgeschehen: Sich wechselseitig zu spüren, sich als Einheit zu erfahren und zu genießen - irgendwie war das immer meine wirkliche Vorliebe.
Genau das ist der Grund, warum ich die TE so gut verstehen kann. Die Suggestivfrage "Was wollen Männer": nunja, wir sind doch alle so unterschiedlich!
Raten kann ich der TE allerdings nicht. Es ist mir allerdings auch unklar, worum es genau geht. In der Formulierung, sie solle sagen, was sie möchte, schwingt vielleicht auch eine bestimmte Erfahrung ihres Partners. Er hat vielleicht den Eindruck, dass sie sich nicht richtig fallen lassen kann. Vielleicht möchte er aber auch zusätzliches "Anheizmaterial": Nur müsste dies spontan kommen, sonst ist es eine Luftnummer.
Außerdem: Wir wissen von Sexualtherapeuten, dass Kritik und Herumnörgeln am Partner die Lust, die er hat, vollends zerstört. Das bringt nichts, aber das müsste man ihm sagen. Nur in einer Sexualtherapie, in der man lernt, ohne Herumnörgeln seine Wünsche zu äußern und mit dem Partner einen gemeinsamen Nenner zu finden, käme man hier weiter.