Hallo,
vorweg....es fällt mir gerade sehr schwer mich in einem Forum zu öffnen und meine Probleme an die Öffentlichkeit zu tragen.
Dennoch brauche ich eure Ratschläge. Denn alles was ich bisher überlegt und getan habe hat nicht funktioniert. Ich möchte mich und meine Familie nachfolgend kurz vorstellen, damit ihr einen kleinen Einblick erlangt und die Probleme besser einordnen könnt.
Ich bin 43, meine Frau 42. Verheiratet seit 18 Jahren. Wir haben 3 Kinder 18(w), 16(w) und einen Sohn 8 und auch einen alten Hund. Alle noch in der Schule und wohnen zu Hause. Meine Frau und ich sind beide Berufstätig. Meine Frau arbeitet ca 25 Std in Wechselschichten. D.h. auch am Wochenende und Abends. Ich komme auf ca 40-45 Std zzügl. 2 Stunden Fahrtätigkeit mit dem Auto. ca. 1 x pro Monat muss ich 1 Wochen beruflich weg.
Meine Frau und ich kennen uns seit der Jugendzeit.
Meine Kindheit war aus heutiger Sicht nicht die schönste. Ich bin Einzelkind und das verhältnis zu meinem Vater war nicht wirklich schön. Nicht so wie es sein sollte! Er starb als ich 19 war. Meine Mutter starb als ich 29 war.
Vor ca. 12 Jahren hat sich von meiner seite ein Seitensprung angebahnt. Nichts spontanes. Eine Arbeitskollegin. Zum Seitensprung kam es nicht. Mit meiner Frau habe ich erst Monate später gesprochen als sie es herausgefunden hat. Wie dumm von mir...:-(
Es ist wohl ein Thema, bei dem sie mir nicht wirklich verzeihen kann sondern sich damit nur arrangiert. Das aber auch nur am Rande um das Bild komplett zu machen.
Im Nov. 2018 habe ich einen Städtetrip mit meiner Frau geplant. 1 Woche vorher - ein heftiger Streit, bei dem auch eine Scheidung als Option in Frage kam. Was ist passiert? Das was jetzt auch wieder passiert ist. Und zwar angefangen an Weihnachten.
Ich bin egoistisch und kümmer mich nur um mich. Die Beziehung zu meiner Frau findet nicht statt. Die Ehe wie sie sich vorstellt ist es nicht. Ich ziehe sie runter. Sicht meiner Frau! Und ich kann es auch teilweise verstehen. Dazu kommt der Vorwurf, dass ich unter mangelnder Empahtie leide. Sicht meiner Frau! Und ja sie hat da schon manchmal recht. Ich bin zum teil Gefühlskalt bzw. kann meine Gefühle nicht zeigen. Und dennoch laufen auch mir die tränen wenn wir einen traurigen Film etc. schauen. Gefühle und Zuneigung waren auch in meiner Kindheit nicht wirklich vorhanden.
Ich habe sie einen Tag vor Abflug in das Wochenende im Nov. 2018 gebeten mit mir dieses Wochenende zu verbringen, da sie nicht mehr wollte. Wir sind geflogen und hatten ein sehr schönes Wochenenden und haben viele Dinge besprochen. Was stört sie, was mich? Was können wir ändern usw. Wir kamen glücklich und mit einem Plan zurück. :-)
Nun das gleiche! Rückblickend haben wir wenige Sachen geändert bzw. durchgehalten. Gegenwärtiger Auslöser waren die letzten Abende der Woche. Ich habe mich in das Internet verzogen und mich nicht um meine Frau und Kinder gekümmert! Warum - ich habe mich um die Geburtstagsgeschenke meiner Frau gekümmert. Eigentlich wünscht sie sich nichts. Aber das finde ich auch blöd. Ja andere Menschen machen das in 2 Stunden. Ich brauche dafür deutlich länger, da ich mich zu häufig in Kleinigkeiten und Details verliere. Diese in der Familie negativen Eigenschaften, bewirken im Job das Gegenteil. Hier läuft es bei mir gut. Erfolg ist da, Geld stimmt usw. Bei ihr aber auch. Da wir uns beide in die Arbeit stürzen ergibt das natürlich auch zum Teil viele Überstunden. Mein Tag, wenn ich nicht unterwegs bin sieht wie folgt aus:
05:00 Aufstehen und mit dem Hund raus. Frühstück und Kaffe nur ganz kurz oder unterwegs.
05:45 fahre ich los (Weg ca. 60Min)
Gegen 06:45 bin ich auf der Arbeit
Zwischen 16:00 und 17:00 Feierabend. 60 Minuten Weg.
17:30-18:00 zu hause.
Den kleinen bringen wir abwechselnd gegen 19:30 ins Bett. In der Zeit zwischen 18:00 und 20:00 versuche ich ab und zu mal Sport zum machen. Letztes Jahr im Schnitt 1-2 pro Woche. Eher 1 mal. Meine Frau, wenn sie nicht arbeitet, geht auch 1 mal zum Sport. Gemeinsamen Sport haben wir nicht wirklich. Abendbrot machen wir (wenn kein Sport) alle zusammen.
Das Ritual des ins Bett bringen des Kleinen ist, zumindest bei mir, ein Kraftakt. Mir fehlt da ein wenig die Fähigkeit mit Kindern richtig umzugehen. Manchmal sehe ich in meinem eigenen Verhalten meinen Vater. Und ich hasse mich dafür! Bei meiner Frau ist alles super. Oft bin ich so sauer über mich und die versaute Situation, dass ich erstmal in den Garten muss und eine oder zwei Zigaretten rauchen gehe. Anschließend höre ich mir von meiner Frau an was ich falsch gemacht habe und gelobe Besserung - um es dann wiederholt nicht richtig zu machen. Sind mein Sohn und ich alleine, läuft alles. Das sind die Tage an denen meine Frau Abends arbeitet. Ab und zu sehen wir uns aufgrund der Arbeitszeiten 2 Tage lang nicht wirklich, obwohl wir nebeneinander schlafen. Sie kommt ich schlafe oder ich gehe und sie liegt noch im Bett.
Ist der kleine dann irgendwann mal im Bett ca. 19:30 - 20:00 habe ich noch Ca 60 - 90 Minuten für alles weitere im Leben (Duschen, Fahrrad oder Auto der Tocher reparieren, Garten usw.......Spätestens 21:30 - 22:00 muss ich ins Bet, sonst schaffe ich den nächsten Tag nicht.
Das ich hier jetzt gerade schreiben kann, liegt nur daran, das mein Sohn gerade selber spielt. Das kommt nicht oft vor. Meine Frau ist auf der Arbeit. Dieses Wochenende mal wieder Samstag Sonntag je 9 Stunden.
Derzeit sieht meine Frau 3 Möglichkeiten des handelns, denn sie will nicht mehr so in dieser Beziehung leben.
1. Scheidung
2. Trennung auf Zeit - Ferienwohnung usw. und mal gucken ob wir uns vermissen (möchte ich nicht. Ich bin so oft Weg und weiß wie sich das anfühlt. Gut am Wochenende bin ich meistens zu Hause)
3. Eine ultimative Problemlösung (beide wissen wir nicht wie und was) Und da sie das Problem eigentlich bei mir sieht, bin ich auch der, der hier was presentieren sollte. Würde ich auch gerne machen - kann ich aber nicht.
Ideen, wie wir müssen mehr Sachen zu Zweit machen usw. sind wohl richtig und wichtig. Aber wir verlieren uns immer wieder im verzwickten Alltag. Im Weihnachtsurlaub haben wir es geschafft 1 mal Konzert und 1x eine Hotelübernachtung in der nächsten Großstadt mit Essen gehen, Sauna, shoppen usw.
Und falls es wichtig ist - auf der Sexuellen ebene ist es durchwachsen. Haben wir Sex, ist es gut. Und auch besser als früher. Ich glaube die Quantität könnte aus Sicht meiner Frau mehr sein. Ich komme ganz gut damit klar. Um genau zu sein, 2 -4 mal im Monat. Abhängig von meiner Abwesenheit, Urlaub usw.
Vor ca 2 Jahren haben wir uns ein Wohnmobil gekauft um mal raus zu kommen. Ist jetzt nicht oft vorgegekommen. Könnte ich als Vorführfahrzeug verkaufen!
Ach so ja, Haushalt und Einkauf etc. machen wir gemeinsam bzw teilen es auf.
Ich wende mich hier an Euch, da mir meine Familie und auch die letzten 25 Jahre mit meiner Frau wichtig sind! Hätte ich die ultimative Lösung bereist gefunden, würde ich hier nicht schreiben.
So, habe eben alles nochmal gelesen, ist schon viel und dazu ohne wirkliche Struktur. Naja ihr werdet es schon verstehen.
Für Tipps und Hilfe wäre ich dankbar!