Es gibt eine Gratwanderung bei Pornographie:
Stufe 1: Manchmal ist Pornographie bei Männern nur der vorübergehende Ersatz für das "Eigentliche", ohne dass dadurch die Lust auf den intimen Verkehr mit der Partnerin in irgendeiner Weise beeinträchtigt würde. Es muss dann nicht einmal ein besonderer Fetisch dahinterstecken.
Stufe 2: Dann wieder kann es sich natürlich auch um einen Fetisch handeln, den er in der Partnerschaft nicht ausleben kann oder möchte. Es kommt dann darauf an, ob dieser Fetisch nur von rudimentärer oder wesentlicher Bedeutung für ihn ist.
Stufe 3: Schließlich besteht aber auch die Gefahr, dass ein gewohnheitsmäßigen Gebrauch von Pornographie die Lust auf die Realität in den Hintergrund drängt: Der Mann bekommt ja starke visuelle Reize mühelos geliefert. Darin besteht eine immense Gefahr, dass die Reizschwelle für realen Sex immer höher hängt. Das geht in einer Partnerschaft gar nicht!
Wenn es so weit kommt (und das ist für die Partnerin nunmal schwer früh genug zu erkennen), muss unbedingt ein klärendes Gespräch her.
Von verschiedenen Frauen habe ich erfahren, dass sie - auch ohne Pornographie - starke Phantasien entwickeln können: Sie werden dann natürlich nicht "erwischt", aber bei Frauen können solche Phantasien dann ungefähr der Stufe 1 oben bei Männern entsprechen. Eine Konkurrenz zu realem Sex ist damit nicht gegeben.
Übrigens gibt es Berichte, dass einige (noch wenige) junge Frauen inzwischen in die gleiche Pornographiekonsum-Falle (Stufe 3) geraten wie leider zu viele junge Männer.