Bonsoir,
ich glaube, ich stehe kurz vor der Trennung- Euer Input würde ich freuen..
Vorinfo: Mein Freund ist Einzelkind, seine Eltern sind seine besten Freunde, hat sonst wenig Leute, die ihn mal spiegeln würden oder mit denen er sich gleichberechtigt in einen Konflikt behaupten müsste.Er ist sehr behütet aufgewachsen und wurde so gut wie nie kritisiert/korrigiert, während ich aus einem sehr schwierigen Familienumfeld komme .. Wir sind beide Mitte 30.
Er verhält sich in Diskussionen wie ein kleines Kind- haut viele verletzende Sachen (gerne auch schriftlich) raus, ohne Rücksicht auf Verluste.
Nunja.
Mein Kerl schafft es (nach 14 Moaten Beziehung) immer wieder, Situationen "umzudrehen".
Beispiel:
Wir sind in HH verabredet, seine Idee. Er versetzt mich in Hamburg (ich wohne in Bremen), 5 Minuten NACH dem Date, per Whatsapp ("ich habe gerade Probleme, ein Auto zu mieten und bin zu sauer auf Sixt, um anzurufen"),
Ich bat ihn, trotzdem anzurufen (gehört sich ja wohl?) und er schreibt, ob wir das Treffen auf einen anderen Tag verschieben könnten.
Ich fahre stinksauer mit dem Zug nachhause (er wollte mich heimfahren). 2 Stunden später meldet er sich, er wäre jetzt in HH und wollte mich treffen- warum ich denn so sauer auf ihn wäre?!
Beispiel:
Ich lade ihn schick zum Essen ein,organisiere einen romantischen Abend- irgendwann wird er patzig und sagt, er habe Probleme, verweigert mir aber eine Erklärung. Ich mache mir natürlich Sorgen (war der Tag vor meinem Solo-Urlaub) und bohre. Irgendwann schreit er mich an, dass er sein Kind geohrfeigt hat und ist danach generell fies und pampig zu mir.
Beispiel:
Wir zu dritt im Auto im Safaripark (Kind ist 5 und sitzt hinten). Fenster(parkkonform) unten, ich freue mich über die Tiere, die zu uns kommen.
Plötzlich schreit er mich an, ich solle das Fenster schliessen (er ist ein sehr ängstlicher Dad). Als ich ihn frage wieso, kommt "weil es mein Auto ist, Du blöde Kuh". Das war so krass, es hat sich angefühlt wie geohrfeigt. (Er bildete sich ein, dass ein Strauß durch mein Seitenfenster, an mir vorbei um die Ecke bis zur Rückbank sein Kind tödlich attackieren könnte).
Nunja, in dem Moment ist etwas zerbrochen. Als wir danach darüber gesprochen haben hat er ewig behauptet, dass Straussen am Fenster gefährlich seien (deshalb laufen sie ja auch frei im Familienpark herum;-)) und er mit der Situation überfordert.
Er hat sich aber nie dafür entschuldigt und konnte auch nicht versprechen, mich nie wieder (vor seinem Kleinen) so zur Schnecke zu machen sondern meinte nur "Ich kam nicht klar und würde das unter Umständen wieder so handlen!"
Beispiel:
Er schreibt mir eine Whatsapp am (4.) Todestag meiner Mum, wo er mich "erstmal nicht mehr sehen will" weil ich kein Verständnis für seine Jobprobleme habe (hatte ihm lediglich gesagt, dass man wegen eines neuen Chefs keine schlaflosen Nächte haben muss und sich das sicher gut entwickelt).
Und zu guter letzt:
Als ich in der 14. Woche unser Baby verloren habe hat er mir gesagt, wie sehr ihn die Situation überfordert (ha!) und dass das ganze Blut (und meine unrasierten Beine!) eklig sei und das ja wohl an mir liegen muss?
Anyone cares to comment? Erklärungen? Danke!