Hallo ihr Lieben!
Ich würde gerne mal eure Meinung bzw Erfahrungen bezüglich Patchwork-Familien hören.
Grund dafür ist, dass ich einen sehr netten Mann kennengelernt habe. 30 Jahre alt, seit acht Jahren Soldat, unterwöchig aber abends Zuhause und mit seiner leiblichen, 2-jährigen Tochter aus der Beziehung vorher und die 5-jährige Tochter seiner Ex, die denkt er sei der Vater. DIe beiden sind alle 2 Wochen von Freitag bis Sonntag bei ihm und die Wochenenden dazwischen von Freitag bis Samstagabend. Seine Ex ist wohl die totale Terrormutti. Sie ruft ihn jeden Tag an, weil sie für die Kinder und sich Geld will, das er ihr wohl auch bisher immer gegeben hat, trotz des Unterhalts. Die sind jetzt etwas über ein Jahr getrennt. Sie rastet wohl auch immer ganz krass aus und rupft sich Haare raus wenn er sagt ne die Hose kannst du jetzt mal selbst bezahlen. Also da habe ich schon so ein paar Horrorstorys gehört. Spricht ja total für ihn als Mensch, dass er sich halt auch um beide gleich kümmert und auch beide jedes Wochenende nimmt damit sie feiern gehen kann. Gut, sie würde ihm warscheinlich auch die Hölle heiß machen, wenn er sie nicht jedes Wochenende nimmt. Er sagt auch selbst er will seine Tochter auch jedes Wochenende sehen, kann ich auch gut verstehen. Ich selbst bin alleinerziehnd mit einer 7-jährigen Tochter. Meine Tochter ist jedes 2. Wochenende bei ihrem Papa ansonsten hab ich mit dem Vater auch nichts zu tun. Ja, jetzt kommt er halt in der Woche dienstags und donnerstags zu mir, er wohnt ca. 25 km entfernt, dann am Wochenende wo die Kinder ganz bei ihm sind sehen wir uns nicht und darauf das Wochenende den Samstag geh ich dann zu ihm. Gut kann man sich arrangieren irgendwie. Er hat auch schon gesagt, dass diese Geldgeberei an sie jetzt aufhört und so, aber es gibt da Punkte die mich einfach endlos stören. Ich höre mir jeden Tag endlos Geschichten über seine perfekte Tochter und die missratene Ex an, ein wie gehts dir hast du gut geschlafen gibt es jedoch nicht. Wenn ich mal was erzähle, zb. hatte meine Tochter eine Choraufführung bekomme ich nicht mal eine Antwort. Also es ist als würde nichts anderes für ihn exestieren, ich kann es total schwer beschreiben. Klar geht das Kind immer vor, keine Frage, aber ich habe die Befürchtung, dass das Gleichgewicht zwischen Freundin, Kind und Ex ziemlich ungesund ist. Dann, bitte verurteilt mich nicht, gehen mir natürlich im Kopf die Gedanken rum, dass er zwar für die kleine von dem anderen Kerl keinen Unterhalt zahlt, aber er ist nunmal einfach der "Vater", wenn sie größer ist wird er natürlich für die blechen müssen, wenn die hier mal was möchte oder da was will und die Mutter ist ja so eine frag Papa. Ich weiß wie böse solche Gedanken sind, ich würde das selbst ja auch nicht gut finden von meinem Freund, aber das Gesamtpaket ist echt schwierig für mich. Noch sind wir in der Phase in der es um das Hier und Jetzt und nicht um die Zukunft geht, aber die Frage wird irgendwann kommen und ich weiß nicht ob ich mich damit arrangieren kann. Die alte wird ihm das Leben zur Hölle machen wenn die von mir erfährt und die Kinder werden das denke ich mitbekommen. Ich weiß auch nicht, ob er in der Lage ist seine Tochter und mich und meine Tochter irgendwann mal als eine Familie anzusehen oder ob er das ewig trennen wird, das ist die reinste Horrorvorstellung. Ich habe aber an sich auch null Erfahrung mit Patchwork. Gibt es Ansichten, die ich nicht beachte, die meine Einstellung eventuell ändern könnten? Oder sehe ich das alles einfach viel zu streng? Ich möchte auch ungern mit ihm darüber reden, weil für ihn ist es so wie es ist und daran wird sich nichts ändern. Wer hat Erfahrung und teilt diese mit mir?
Lieben Gruß Bella