Hallo zusammen, ich möchte folgendes Problem schildern. Erstmal zu mir, ich bin männlich, 28 Jahre alt und bin angehender Gymnasiallehrer und komme aus der schönen Schweiz. Eigentlich habe ich ein gutes Leben, viele Freunde und tolle Hobbies. Mein einziges Problem im Leben war bisher die Liebe, ich wurde schon viel verlassen und verarscht und bin deshalb auch in eine böse Depression reingeschlittert, welche ich aber einigermassen in den Griff bekommen habe und sich nur stellenweise wieder bemerkbar machte. Nun ist alles in sich zusammen gebrochen, weil sich folgendes abgespielt hat.
Ich war diesen Frühsommer an einem Festival, am Ende von diesem habe ich bei der Rückfahrt sie (26 Primarlehrerin) kennengelernt. Wir kamen gleich ins Gespräch und haben unsere Handynummern ausgetauscht, was mir genau an ihr gefallen hat weiss ich auch nicht mehr, sie hatte eine spezielle Ausstrahlung und ein süsses Äusseres. Nach dem Festival haben wir hin- und her geschrieben über Gott und die Welt. Ich hab dann den Mut gefasst und sie für ein Treffen im Tierpark gefragt, worauf sie zustimmte. Das Treffen verlief sehr schön und ich erfuhr mehr über sie und ihr Leben. Sie erzählte mir, dass sie mitten im Umzug in eine andere Stadt ist, weil sie dort eine neue Stelle angenommen hatte. Auch zog sie um, weil sie vorher, also bis vor 10 Monaten mit ihrem Ex in der alten Stadt zusammengewohnt hat. Das Wort Ex liess in meinem Kopf alle Alarmglocken läuten, worauf ich sie ganz dezent fragte wie sie jetzt zum Ex steht, sie antwortete darauf ganz locker, dass sie über ihn hinweg sei und sie ganz sporadisch noch Kontakt haben, immerhin seien sie ja 6 Jahre zusammen gewesen. Na gut, dachte ich mir, das Treffen war weiterhin sehr schön und wir hatten ruhige aber auch interessante Gespräche, sicher auch ein Punkt, welcher mir an ihr gefallen hat, sie war eine eher ruhige Persönlichkeit, genau so wie ich. Am Ende des Treffens habe ich ihr dezent gesagt, dass ich die Zeit mit ihr sehr genossen habe und sie gerne näher kennenlernen möchte. Sie entgegnete mir dasselbe mit den Worten: "Schauen wir mal wo das ganze hinführt, ohne Druck und Erwartungen."
Wir haben danach weiter hin- und hergeschrieben und uns bald darauf zum Essen und Cocktailtrinken getroffen, sie konnte das einrichten, obwohl sie mitten im Umzug war. Das Treffen verlief abgesehen von ein paar "peinlichen" Gesprächspausen sehr harmonisch und am Ende des Abends in der Cocktailbar habe ich sanft meine Hand auf ihren Oberschenkel gelegt, was sie sichtlich genoss. Beim Abschied schien sie fast zu erwarten, dass ich sie küsse, unter anderem weil sie beide von meinen Händen nahm, jedoch war ich zu feige und habe nur altmodisch ihre Hand geküsst :D Wieder waren wir gleicher Meinung, dass wir die Zeit zusammen sehr genossen haben. Langsam machten sich in mir Verliebtheitsgefühle breit.
Wieder schrieben wir hin- und her, jedoch vergingen etwa drei Wochen bis zum nächsten Treffen, weil sie mit ihrem Umzug und dem neuen Stellenantritt viel zu tun hatte. Wir gingen zusammen am See baden. Im Wasser hab ich dann meinen Mut zusammengenommen und sie sanft geküsst und ihre Hände gehalten. Danach schauten wir uns zusammen den Sonnenuntergang bei einer Flasche Rotwein an (Ja ich bin ein altmodischer, hoffnungsloser Romantiker). Wieder haben wir uns geküsst, danach sagte ich ihr, dass ich halt ein bisschen in sie verliebt bin. Sie entgegenete, dass sie die Zeit mit mir geniesst und mich toll, interessant und auch anziehend findet, jedoch sei irgendetwas komisch und sie wisse nicht was los ist, ihr Kopf spiele ihr manchmal Streiche. Wir genossen aber weiterhin den Abend, küssten und kuschelten. Wir sind danach Hand in Hand (Händchenhalten ging von mir aus) zum Bahnhof gelaufen und haben uns mit einem Kuss für lange Zeit verabschiedet.
Eine lange Zeit, weil ich danach in den Urlaub ging, zuerst in eines, danach noch in ein anderes Land, mit nur einem Tag Pause zuhause dazwischen, insgesamt etwa 4 Wochen. Schlimm war das jedoch nicht, weil wir ständig in Kontakt blieben, manchmal schrieb sie auch von sich aus und erkundigte sich wie es mir geht. Ich schickte ihr auch viele Fotos und eine altmodische Postkarte, worüber sie sich sehr gefreut hat. Eigentlich konnte ich den Urlaub geniessen, jedoch hallten ihre Worte bzw. diejenigen, dass sie unsicher ist immer noch in meinem Kopf, was nicht gerade zuträglich für meine Verlustangst war, welche ich durch meine früheren sehr negativen Beziehungserfahrungen eingefangen hatte. Manchmal hat mir diese Unsicherheit fast den Urlaub versauert, weil das Gedankenkarussell sich drehte. Ich liess mir aber nichts anmerken und überforderte sie nicht mit Nachrichten.
Als ich vom Urlaub zurück war haben wir uns bei ihr zuhause getroffen, zusammen gekocht und einen Film geschaut. Beim Film schauen sind wir uns immer näher gekommen und haben heftig rumgemacht, fast wäre es zum Sex gekommen, so weit wollte ich jedoch noch nicht gehen, weil ich sie nicht überfordern wollte. Wir schliefen danach Arm- in Arm im gleichen Bett, frühstückten zusammen und gingen an den See spazieren. Am See gab ich ihr noch ein kleines Mitbringsel aus dem Urlaub (Ein Armband), sie hat sich sehr darüber gefreut. Im weiteren Verlauf des Spazierganges deutete ich ihr dezent an, dass ich wirklich verliebt in sie bin. Danach kam der grosse Knall. Sie sagte, sie sei irgendwie gefühlsmässig immer noch nicht weiter als beim letzten Treffen und sie glaubt ich sei nicht der richtige. Ich war danach traurig und sagte: "Dann lassen wirs halt". Weil ich weiss, wenn jemand unsicher ist, dann wird nie etwas draus. Auch sie wirkte traurig. Wir haben danach noch über das Warum und Weshalb hin- und her geschrieben aber viel gebracht hat es nicht. Ich fiel in ein brutales Loch, schloss mich im WG Zimmer ein und besoff mich fast bis zur Besinnungslosigkeit. Im Suff habe ich ihr dann geschrieben, dass ich die Situation schade finde, ich dachte ich hätte mit ihr jemanden gefunden, mit dem ich alt werden möchte, mit Heirat und allem. Auch habe ich ihr geschrieben wie verletzt ich bin und das ich ihr so nicht vertrauen könne. Ich habe ihr einfach brutal ehrlich meine Gedanken geschrieben. Am nächsten Morgen kam prompt die Antwort. Sie dankte mir für ihre Ehrlichkeit und sagte mir es tue ihr leid, sie wisse auch nicht was los ist, es gäbe ja vielleicht noch Hoffnung und sie hofft darauf, dass ich ihr eine zweite Chance geben wenn es dann so weit kommt.
Als Zwischeninformation, sie hat immer betont, dass sie ein Beziehungsmensch ist und niemals eine Frau für ONS und Affären.
Nach ihrer Nachricht habe ich mir gedacht, na gut, jeder hat eine zweite Chance verdient. Ich sagte ihr, dass wenn sie mich wirklich will, soll sie um mich kämpfen und mir beweisen, dass ich ihr vertrauen kann. Sie sagte dann sie werde alles dafür tun.
Es folgte eine Zeit mit wenig Kontakt, jedoch schrieb sie immer wieder, dass sie an mich denken muss. Mein Vertrauen wuchs ein wenig, was ich ihr auch gesagt habe. Sie meinte darauf, das braucht Zeit, ich werde mir Mühe geben, damit du dein Vertrauen Schritt für Schritt wieder aufbauen kannst, gemeinsam schaffen wir das. Der Kontakt wurde immer mehr und normalisierte sich wieder, sie wollte mich sogar wieder treffen. Nun ging ich aber für ein verlängertes Wochenende ins Ausland, auch dort schrieben wir hin- und her. Sie sagte dann ich solle doch gleich nach der Landung in der Schweiz zu ihr kommen, mit Übernachtung. Natürlich stimmte ich zu. In dieser Nacht haben wir das erste Mal miteinander geschlafen.
Es folgten weitere Treffen, welche sehr schön waren, jedoch spürte ich immer wieder meine Verlustangst und irgendetwas komisches lag zwischen uns in der Luft. Ich konnte mich kaum noch auf die Uni konzentrieren. Wir verbrachten danach zwei wunderschöne Wochenenden mit Wanderausflug, Thermalbad etc. Ich fühlte mich wohl, jedoch spürte ich immer noch die Verlustangst. Ich traute mich auch nicht sie auf unseren Beziehungsstatus anzusprechen aus Angst sie wieder unter Druck zu setzen und liess das ganze einfach laufen. Bald drauf hatte ich Geburtstag und sie wollte an diesem Tag zu mir kommen, jedoch musste sie ausserplanmässig in ihre Heimat, weil ihre Mutter eine OP hatte, jedoch plante sie gleich einen alternativen Tag vor dem Geburtstagswochenende um meinen Geburtstag vorzufeiern. Sie ging auch schon am Wochenende zuvor in die Heimat weil sie ihrer Mutter helfen wollte. Als sie in die Heimat fuhr, sagte sie beiläufig in einer Whatsapp Nachricht, dass sie mal etwas Zeit für sich brauche, worauf ich antwortete, dass sie sich das gönnen soll. Sie sagte auch, dass sie mich vermisst und sich freut am Dienstag zu mir zu kommen.
Dann kam wiederum der grosse Knall, am Abend bevor sie zu mir kommen wollte merkte ich, dass sie nur sehr spärlich Nachrichten schrieb, ich sprach sie darauf an, sie antwortete darauf nur, dass sie momental viel im Kopf habe. Ich wollte ihr helfen und bohrte nach. Dann rief sie mich fast weinend an und sagte: "Es war so schön mir dir, du bist ein toller Mann, aber irgendwie ist mir das zu wenig, etwas fehlt, es wäre besser wir sehen uns nicht mehr." Ich war am Boden zerstört und versuchte alles um sie umzustimmen, jedoch ohne Erfolg. Am nächsten Morgen schrieb ich ihr, dass ich persönlich mit ihr sprechen möchte, worauf sie sagte: "Es gibt nichts mehr zu reden, meine Meinung wird sich nicht ändern". Wutentbrannt und enttäuscht brach ich den Kontakt ab." Dann kam der schwärzeste Tag in meinem Leben, mein Geburtstag. Die Woche davor, an den Tagen nach der Trennung habe ich durchgesoffen und die Uni komplett vernachlässigt. An meinem Geburtstag hatte ich kurz einen starken Moment und schrieb ihr: "Du hast mich nicht verdient, ich schmeiss dich aus meinem Leben, lass mich in Ruhe, der Zug ist abgefahren." Es kam keine Antwort. In der Nacht hatte ich plötzlich keine Kontrolle mehr und war überfahren von meiner Enttäuschung und von allen möglichen Gefühlen. Ich schrieb ihr eine Abschiedsnachricht und versuchte mir das Leben zu nehmen, was mir aber misslang. Es kam nie eine Antwort. Ich habe mich danach wieder etwas gefangen und ihr einen Brief geschrieben, ganz schlicht: "Bitte rede mit mir, ich vermisse dich." Es kam keine Antwort. Ich habe ihr 2 Wochen danach nochmals geschrieben, als Antwort kam nur: "Es gibt nichts mehr zu reden." Ich erzählte ihr dann von meinem Suizidversuch und sie sagte nur: "Nimm Hilfe an, alles gute wünsche ich dir." Ein persönliches Gespräch verweigerte sie immer noch.
Nun sitze ich hier und weiss nicht weiter, ich verstehe nicht was passiert ist, weiss jemand von euch was los sein könnte? Ich mache mir selbst riesige Vorwürfe, dass ich etwas in der Beziehung falsch gemacht habe, sie sagte mir jedoch immer, dass ich nichts falsch gemacht hätte. Ich verstehe nicht, dass sie plötzlich, ohne Streit und nichts ihre Gefühle für mich verloren hat. Mein Selbstbewusstsein ist durch diese Sache zerstört. Ich wünsche mir vom Leben nichts sehnlicher als eine Frau, mit der ich alt werden, heiraten und Kinder kriegen kann. Das erste Mal in meinem Leben habe ich gedacht die eine gefunden zu haben und nun ist alles zerstört. Ja vielleicht bin ich dumm, aber ich mache mir immer noch Hoffnungen, dass sie zurück zu mir kommt. Diese Hoffnung ist präsent in meinem Kopf und geht nicht weg. Es gibt jedoch keinen Kontakt mehr zwischen ihr und mir, ich hoffe aber sie meldet sich irgendwann.
Die Suizidgedanken habe ich jedoch nicht mehr, ich habe viel mit Freunden darüber geredet und das hilft mir, jedoch bin ich einfach todunglücklich. Erschwerend dazu kommt, dass ich mich nicht mehr auf die Uni konzentrieren kann und alles schleifen lasse. Auch aus einem bestimmten Grund, eigentlich weiss ich, dass Gymnasiallehrer mein absoluter Traumberuf ist, ich habe auch bald ein Praktikum an einer Schule. Nur ist das Problem, dass es mit meiner Fächerkombination unmöglich sein wird eine Stelle zu finden, ich werde also nach dem Studium in der Arbeitslosigkeit landen, was sicher auch nicht zuträglich für mein Leben sein wird.
Alles in allem ist es so, dass ich vom Leben die schönen Seiten aufgezeigt bekomme, eine Traumbeziehung wie die geschilderte, meinen Traumjob, jedoch sagt das Leben dann: "Haha hier, du konntest es kurz anschauen aber ich nehme dir das gleich wieder weg." und zurück bleibt ein schwarzes Loch.
Was kann ich tun um sie zurück zu holen, ich will nur sie? Gibt es irgendeinen Weg? Was kann ich tun um glücklich zu werden?
Manchmal keimt in mir die Hoffnung auf, dass alles gut wird, jedoch kommen dann wieder dunkle Gedanken, ich weiss irgendwie, dass ich weitermachen muss aber ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels. Nochmals, ich werde mir sicher nichts mehr antun, dafür ist der Funke Hoffnung den ich noch in mir trage zu gross.
Entschuldigt den langen Text aber ich musste das mal loswerden und um Rat fragen.