anine_13048680ja, ein ziemlich blöder Satz.
Ich höre jetzt mal auf, über den Mann der TE zu spekulieren und nehme mich selbst.
Ich habe einen Job, in dem ein Zahlendreher einen 5stelligen Schaden verursacht.
Ich bin Alleinverdiener, d.h. meine Familie ist finanziell zu 100% von mir abhängig.
Ich bin in zwischenmenschlichen Dingen nicht immer so die Leuchte, ich muss aufpassen, dass ich Menschen nicht verletze, ohne es zu wollen. Mündliche Gespräche verlangen eh mehr Konzentration von mir als zu tippen, was abends nach einem anstrengenden Tag teilweise echt ins Gewicht fällt.
Mache ich im "echten Leben" also einen Fehler, verletze ich meinen Mann damit. Oder unseren Sohn. Oder Geld, was der ganzen Familie gehört, ist Pfutsch. Oder wie verlieren unser Einkommen. Oder bekommen Streß, weil ich irgendwas wichtiges nicht beachtet habe - Fristen für Versicherungen, Steuererklärung oder irgendwas bei der Schule o.ä.
Zu Bekannten Nein sagen, wenn ich etwas nicht machen möchte ala "Hilfe" kann ich ohne Probleme, kein Ding.
Aber ja, mit Kind/ern verschwindet ein Teil der "Leichtigkeit des Seins", da ist erst Denken, dann Planen, dann Handeln angesagt. Immer. Bei Allem. Kein Problem, habe ich mir auch so ausgesucht, aber deswegen hat es noch lange nicht nur Vorteile.
Und da verletze ich meinen Mann, weil ich nicht ich selbst bin, wenn ich zur Entspannung gern mal in einem Game Zeit verbringe, wo das schlimmste was "passieren" kann ist, dass ich ein Level nicht schaffe oder mir meine win-loose-Statistik versaue, weil ich ein paar Runden mehr verliere als gewinne und keine Menschen vor den Kopf stoßen oder verletzen kann, die mir wichtig sind (und auch keine unwichtigen, schon allein, weil ich da niemanden verletze, wenn ich ganz einfach GAR NICHTS sage) Na da bin ich aber froh, dass mein Mann das anders sieht :roll: Aber ja, das ist Realitätsflucht bei mir. Weiß ich.
Ich weiß auch, dass ich schon mehrfach im Burnout gelandet wäre, wenn ich mir nicht ab und an - wohl dosiert und nicht übertrieben - "Urlaub" oder nennen wir es beim Namen: Rückzug / Flucht in virtuelle Welten genehmige. In Welten, wo ich ganz jemand anders bin - und wohl nichts echt ist und wo nichts reale Konsequenzen hat.
Das ist WIRKLICH entspannend und ausgleichend, eben weil es nicht real ist und keine Konsequenzen hat. Noch nicht mal, wenn ich wirklich Mist baue hat das Konsequenzen. Ich kann einfach machen, was ich will. Ohne Denken, ohne Planen, ohne auf irgendwen Rücksicht zu nehmen, (der ohne jede Frage das Recht auf meine Rücksicht hat) - einfach los. Auch das bin ich selbst, keine Hülle oder nicht Hülle, aber es ist eine Seite von mir, die ich real nicht mehr ausleben kann und darf, weil ich eine Familie habe und damit nichts reales mehr "aufs Spiel setzen" kann. Weder im materiellen noch im immateriellen Sinne.