Es fehlt immer irgendjemand etwas an seinem Sexleben, muss ich hier in einem solchen Forum feststellen.
Dass heterosexuelle Paare einfach einmal miteinander schlafen und dabei Achsamkeit für die Gefühle und die Lust des anderen entwickeln, ist ja wohl grenzenlos langweilig geworden. So absolut nicht cool. Da müssen ja noch irgendwelche Highlights gesetzt werden, was auch immer.
Ich behaupte, es ist genau umgekehrt. Viele sind nicht deshalb in "solche Richtungen" unterwegs, weil ihnen etwas fehlt. Sondern es fehlt ihnen etwas, WEIL sie in "solchen Richtungen" unterwegs sind. Dabei beschäftigen sich inzwischen schon einige Sexualwissenschaftler, die sich für Jugendsexualität interessieren.
Ich vermute, was Anjula am Ablauf so stört, ist die künstliche Inszenierung durch den Partner: das und das und das muss sein. Da wird nicht vorgefühlt (intensives liebevolles Vorspiel) und sich an die Lust des Gegenüber herangetastet und beim Akt versucht, auf die Lust des anderen einzugehen. Da wird irgendwas gemacht, was im Lehrbuch der modernen Pornosexologie steht. - Es ist ja toll, dass er so ausdauernd ist, aber das hört sich eher danach an, dass da was rücksichtlos durchgezogen wird.
Ok, vielleicht lese ich ja zuviel aus Anjulas Post raus. Da könnte sie noch was zu sagen.
Aber das Doofe ist: Wenn sie unzufrieden mit dieser Art von Sexualität ist, müsste sie sich entweder trennen oder mit ihm überhaupt ins Gespräch kommen können. Selbst da noch einen draufzusetzen (komm Schatz, ich kenne da die neueste Spielart xy) ist für Anjula bestimmt keine Lösung. Und ich kann sie da bestens verstehen.