Hallo, ich habe mich hier angemeldet, weil ich derzeit ziemlich durcheinander bin und euch um eure Meinungen bitte.
Mein Mann und ich waren 20 Jahre zusammen und haben 3 gemeinsame Kinder. Ich bin 38, die Kinder sind 18, 14 und 4 Jahre alt. Vor 2,5 Monaten habe ich mich getrennt und in Kürze steht der Umzug in meine eigene Wohnung an. Die Kinder kommen mit mir.
Unser Ehe ist auf Lügen aufgebaut. Er ist 11 Jahre älter als ich und war damals verheiratet und hatte mit seiner Frau sogar ein Kind. Das verschwieg er mir als wir uns kennenlernten. Wir trafen uns zumeist am Wochenende, auf Partys oder bei mir. Ich wurde sehr schnell schwanger. Als ich ihm davon erzählte, war er weg. Einige Wochen später erfuhr ich, dass er verheiratet ist und ein Kind hat. Als ich im 9. Monat war, stand er betrunken vor meiner Tür. Er entschuldigte sich und versprach mir, in Zukunft für unser Kind und mich da zu sein. Er sagte, seine Frau und er seien inzwischen getrennt und sie wäre auf Wohnungssuche. Seine Ehe sei schon seit Jahren kaputt. Ich glaubte ihm. Tja, er hat sich nicht mehr gemeldet. Wir sahen uns auf dem Jugendamt zur Klärung der Vaterschaft wieder. Da war unser Kind bereits 11 Monate alt. Er sah unser Kind und zog den Vaterschaftstest zurück. Wieder sprach er von Reue, davon dass er sich geändert hat, dass er für UNS da sein möchte. Ich hatte meine Zweifel. Als "Beweis " nahm er uns kurze Zeit später mit zu seinen Eltern und stellte uns vor. Er sagte auch, dass es sein Kind ist. Die Eltern nahmen uns ganz offen an. Ich hatte keine Zweifel mehr. Zu ihm nach Hause konnten wir angeblich nicht, weil seine Noch-Frau erst in ein paar Wochen umziehen würde. Jung und naiv wie ich war, glaubte ich ihm.
Seine Frau zog tatsächlich aus und es schien, als hätte er diesmal die Wahrheit gesagt.
Später erfuhr ich, dass sie auszog, weil sie von mir und unserem Kind erfahren hat. Ich tauschte mich mit ihr aus und erfuhr, dass er monatelang zweigleisig gefahren ist.
Ich trennte mich, er schwor mir, dass er alles ändern würde, ich glaubte ihm erneut.
Leider kann ich nicht so weit ausholen, das würde den Rahmen sprengen, deshalb fasse ich alles sehr kurz.
Ich war verliebt, hatte ein Kind mit ihm und glaubte daran, dass wir eine Familie sein würden. Das war mein Wunsch.
In all den Jahren, gab es ständig Konflikte. Er war sehr herrschsüchtig und schnell wütend. Ich habe immer versucht, darauf einzugehen, damit wir keinen Streit haben, harmonisch leben können. Er behandelte unsere Tochter oft unfair, war übertrieben streng. Das habe ich nie geduldet, hab immer Stellung bezogen und mich vor mein Kind gestellt. Körperliche Gewalt gab es nie.
Er machte Versprechungen und hielt sie nicht ein. Machte im Grunde grundsätzlich sein Ding. Dazu kam, dass er nahezu täglich Bier trank.
Wenn mir alles zu viel wurde und ich mit Trennung gedroht habe, änderte er sich. Allerdings immer nur für eine kurze Zeit. Wir haben alles versucht. Familientherapie, Suchtberatung. Nichts half dauerhaft.
Die Jahre vergingen. Auch ich wurde älter, veränderte mich. Ich ließ mir nicht mehr alles gefallen, ging in die Konfrontation.
Vor ca. 5 Jahren fasste ich den Mut mich zu trennen. Ich zog mit den Kindern in eine Wohnung. Er jammerte, erkannte seine Fehler. Er änderte sich in der Zeit, nahm ab, zeigte Interesse an uns.
Plötzlich bekam ich eine SMS von ihm, die mich stutzig machte. Ich fuhr sofort zu ihm und fand ihn bewusstlos auf der Couch, umgeben von leeren Schachteln Schmerztabletten. Er lag tagelang im Koma auf der Intensivstation. Er sah nicht gut aus. Danach war er noch 2 Wochen in einer geschlossenen Klinik.
Es war eine schlimme Zeit. Ich machte mir Vorwürfe. Auch ein paar Außenstehende gaben mir die Schuld, weil ich ihn verlassen hatte.
Ich hielt alle dem nicht stand und ließ mich erneut auf ihn ein. Ich hoffte, dass ihm all das die Augen geöffnet hat.
Einmal sagte er mir, er wünscht sich noch ein Kind mit mir. Ich sagte ganz klar NEIN.
*Ich muss dazu sagen, dass wir Wochen zuvor das Thema hatten, dass eine Bekannte von uns Kondome mit einer Nadel präparierte um schwanger zu werden. Erfolgreich. *
Tja was soll ich sagen?! Kurze Zeit später hielt ich einen positiven Test in der Hand. Wir haben mit Kondom verhütet... Er war nicht geschockt, sondern freute sich. Beweise hatte ich keine, er stritt alles ab.
Wir zogen also wieder zusammen. Für mich spielte alles keine Rolle mehr. Ich hatte das Gefühl nie daraus zu kommen.
Er änderte sich natürlich auch diesmal nicht dauerhaft. Nach ein paar Monaten war er wieder ganz der Alte.
Gespräche halfen nicht.
2 Tage vor dem geplanten Sommerurlaub sagte er wörtlich zu mir:" Wir fahren nicht in den Urlaub, ich will die Scheidung und du bist die größte Enttäuschung meines Lebens!"
Da war für mich Ende. Ich trennte mich, suchte für die Kinder und mich eine Wohnung, machte Termine beim Anwalt, dem Jugendamt und der Diakonie.
Es kam wie es kommen musste. Er fing wieder an mir mit Suizid zu drohen. Einmal musste ich einen KTW rufen. Sie nahmen ihn mit und 2 Stunden später war er wieder da. Gestern war es ganz schlimm. Ich rief die Polizei. Mit 4 Streifenwagen suchten sie 4 Stunden nach ihm. Jetzt ist er zwangseingewiesen. Aber keiner weiß wie lange.
Wie komm ich da nur raus? Natürlich möchte ich nicht, dass er sich was antut. Er ist der Vater meiner Kinder. Wir teilten 20 Jahre.
Wie gehe ich damit um?
Ach und noch was. Er stalkt mich auch. Steht spät abends an meinem Schlafzimmerfenster und manipuliert am Rollladen...
Bitte helft mir.