Hallo ihr Lieben,
Ich, männlich, 28 Jahre, wohne jetzt seit knapp einem Jahr mit meiner Freundin (27) zusammen. Ein ständiger Streitpunkt ist der Haushalt. Nach meinem Empfinden ist sie zu unordentlich, lässt Wäscheberge, Verpackungen etc rumliegen. Ja, auch ich lasse Sachen rumliegen, räume sie aber weg und versuche mich in dem Punkt zu bessern indem ich alles sofort weg räume.
Wir haben einen Haushaltsplan erstellt; ich kümmere mich um den Müll, Geschirrspüler inklusive Geschirr rein und rausräumen, Bad und Küche putzen jeweils einmal die Woche. Ihre Aufgaben sind 2x die Woche Wäsche waschen, 1x Wäsche zusammen legen und 1x saugen und wischen. Oftmals schaffe ich meine Aufgaben recht zügig und biete ihr dann Hilfe bei ihren Aufgaben an, vorallem weil sie diesen sonst nicht nachkommt. Die Wäsche bleibt liegen, gesauft wird nur alle paar Wochen trotz zwei Katzen. Meist hat sie keine Lust, Zeit etc. und ist dann noch angefressen, wenn nicht sogar sauer, wenn ich ihr sage das der Haushalt schleift und ich mich so nicht wohl fühle.
Folgende Situation gestern: Wir waren verabredet um noch Paprika zu kaufen fürs Abendessen. Der Treffpunkt beim Supermarkt liegt für uns beide auf dem Weg, deswegen bietet sich das an. Sie bot an alleine einzukaufen wenn sie früher da ist. Nun hatte ich doch mehr Freizeit als gedacht und war schon früher zuhause. Ich fragte sie ob sie trotzdem einkaufen geht und sie bat mich einkaufen zu gehen. Kein Problem, ich bin dann nach Feierabend zum Lidl, eingekauft und nach Hause und dort die Küche etwas geputzt. Sie war nachmittags mit einer Freundin verabredet, dementsprechend war sie erst gegen 21 Uhr zuhause. Ich fing schon mal an alles für das Essen zu schnippeln, sie kam dann und kochte und ich habe Müll runtergebracht. Sie hat die Verpackungen vom kochen stehen gelassen, ich bat sie die noch weg zu schmeißen und sie sagte mir zu dies nach dem Essen zu tun.
Nach dem Essen war schon Zeit fürs Zähne putzen, ich war vor ihr bettfertig und wollte noch was vom Flur holen. Dabei sehe ich das die Verpackungen immer noch in der Küche rumliegen, direkt vor ihrem abgestellten Teller. Ich sprach sie darauf an und sie sagte 'ich hätte das doch weg schmeißen können'. Darauf hin entstand eine Diskussion weil ich es nicht einsehe ihr das hinter her zu räumen. Zu dem Zeitpunkt war sie super pissig, argumentierte sie würde das ja einfach wegräumen und warum ich das nicht gemacht hätte. Im folgenden Streit warf sie mir an den Kopf, sie fühle sich ausgenutzt weil ich sie in letzter Zeit so oft um etwas gebeten hätte umd sie fühle sich so nicht wohl und sei nicht glücklich und ab jetzt will sie nur noch Sachen angeboten bekommen und will nicht das ich sie um etwas frage.
Diese Aussage verletzt mich bis jetzt. Einmal weil ich immer für sie da war. Als kleines Beispiel: sie hat heftige Kopfschmerzattacken. Ich trat ihr in den Arsch damit sie zum Arzt geht, habe sie zu allen Arztterminen inklusive Zahnarzt, vor dem sie Angst hat, MRT, Neurologe etc begleitet. Ich habe sie begleitet als die ihr neues Auto abgeholt hat, es gab keine Situation in der ich ihr nicht zur Seite stand, sofern es mir möglich war. Ebenfalls hole ich jeden Abend ein Glas Wasser und gucke dabei ob sie auch welches hat und fülle das ggf auf. Ich bin, ohne mich selber zu loben, ein guter Freund. Ich bin zuvorkommend, spontan, viel mit ihr unterwegs, helfe wo ich kann, höre ihr zu und dann kommt so etwas?
Auf die Frage, warum sie sich ausgebeutet fühlt kamen schwammige Beispiele die ich alle widerlegen konnte und am Ende hieß es dann nur 'Ich fühle mich aber so.'.
Dieser Streit gestern und heute verletzt und verunsichert mich. Habe ich etwas falsch gemacht? Nutze ich sie wirklich aus und rede mir das schön? Hätte ich das einfach weg räumen sollen obwohl nicht so etwas ärgert?
Wie beurteilt ihr das?