Hallo,
ich brauche mal einen Rat zu meiner derzeitigen beruflichen Situation. Vor zwei Jahren bin ich zu meinem ehemaligen Chef zurückgekehrt. Ich hatte damals gekündigt, weil (Kurzfassung) ich die einzige im Team war, die gearbeitet hat und alle anderen haben nur rumgesessen.
Mein Chef hatte mir vor meiner Rückkehr versprochen, dass ich nicht mehr die Maße an Akten bekomme, sondern nur noch die anspruchsvollen, großen Mandate. Das ging zwei Wochen gut. Dann hat eine Kollegin gekündigt und ich durfte ihre ganzen Akten übernehmen. Habe ich auch kommentarlos gemacht. Vor kurzem ist ein weiterer Kollege gegangen und ich habe auch seine Akten zur Hälfte übernommen. Zu dem bekomme ich auch jedes große Mandat.
Bevor mein Chef sein Jahresurlaub antrat, habe ich ihm mehrfach gesagt, dass ich zu viele Akten habe und er mir ein paar Klienten abnehmen soll und an andere verteilen soll. Er hat dazu gesagt: Ne, wenn ich das mache, laufen die Klienten weg. Sie arbeiten viel zu gut und sind selber schuld an ihrer Lage. Damit war er dann durch...
Als er dann im Urlaub war habe ich meine Kollegen um Hilfe gebeten, die teilweise nur mit dem Handy spielten und rumsaßen. Die sagten mir: Nö, wir helfen nicht, du bist uns nicht weisungsbefugt. Daraufhin arbeitete ich den Tag bis um 21 Uhr. Mein Chef rief mich am nächsten morgen aus dem Urlaub an. Was mir denn einfiele so viele Überstunden zu machen, ich solle meine Akten verteilen bla bla... und ich solle mich mich von den Kollegen nicht ausnutzen lassen.
Als er aus dem Urlaub zurückkam, habe ich ihm eine Liete mit Akten gegeben, die er bitte aufteilen soll. Er hat sie mir dann unausgefüllt wieder gegeben.... mit der o.g. Begründung... keiner kann das... und fragte mich dann noch, was ich denn da so großartig zu tun hätte...
Nun habe ich noch erfahren, dass eine Kollegin 1.000 Euro brutto im Monat mehr bekommt. Diese Kollegin arbeitet auch ab und zu und hilft auch mal anderen Kollegen, wenn die nichts zu tun hat, was sehr oft vorkommt. Sie ist allerdings der Liebling vom Chef und er sagte mir, dass sie in letzter Zeit immer so traurig schauen würde (das rechtfertigt wohl diese riesige Gehaltserhöhung). Sie verdient nun dasselbe wie ich, hat aber nicht so viel Berufserfahrung und schon lange nicht so viel Verantwortung.
Ich warte seit über zwei Jahren auf eine Anerkennung vom Chef. Ich habe ihm gesagt, dass hier keiner sieht, was ich alles tue und die Wertschätzung gleich null ist. Er sagte mir, dass doch die Klienten mich immer super loben... und warum ich denn gerade jetzt so ankomme, wo es total stressig ist.... ich habe gesagt, dass ich seit acht Monaten nur davon spreche und es mir nun reicht und er etwas tun muss, sonst bin ich weg. Er bot mir an, mir einen Klienten abzunehmen und sagte mir, ich soll froh sein, dass ich so viel kann (also nicht so dumm bin wie die anderen?). Nur gehaltstechnisch bin ich wohl die dumme!
Vor meinem Jahresurlaub sagte er mir noch ich sollte gut gelaunt wiederkommen! Tz!
Was soll ich nun tun? Auch traurig gucken? Ihm noch mal richtig die Meinung sagen? Kündigen? Ich weiß nicht weiter....
Übeigens: Weniger arbeiten und nach Vorschrift und langsamer, habe ich schon versucht, es geht nicht. Es ist nicht meine Natur. Ich behalte meinen Anspruch an mich selbst. :-)
Liebe Grüße
Jenna