pizzaAlso erst mal möchte ich Dir sagen, dass es meiner Meinung nach fast jedem so geht, der Fahrschule macht. Man hat Angst, etwas falsch zu machen, dass etwas nicht funktioniert, dass man sich blamiert usw.
So ist es doch oft bei Dingen, die Neuland sind.
Die Fahrlehrer wissen auch, dass das so ist, und ich glaube, dass es ihnen so auch lieber ist als wenn jemand ohne nachzudenken und draufgängerisch fährt und sich selbst überschätzt.
Ich selbst habe im Alter von 19 Jahren den Führerschein gemacht. Ich hatte keine Vorkenntnisse, bin nie auf irgendwelchen Feldwegen gefahren oder so. Ich habe auch ziemlich viele Fahrstunden gebraucht. Meine Eltern haben aber gesagt, dass ich lieber mehr Stunden nehmen soll, damit ich mich sicherer fühle (sie haben mir den FS zum Abitur geschenkt).
Einmal habe ich auch geheult. Es ging um das Anfahren am Berg. Wo wir wohnten war eine ziemliche Steigung, an der die verschiedenen Fahrschulen gerne übten :mrgreen:. Das hat nicht geklappt (früher hatten die Autos noch nicht den Berganfahrassistent wir heute) und ich habe gedacht, das lerne ich niemals. War auch fix und fertig nach dieser Fahrstunde.
Die theoretische Prüfung habe ich bestanden, dann kam die praktische Prüfung. Ich war mega angespannt, und dass das Mädel vor mir durchgefallen ist hat das eher noch verstärkt. Ich bin so verkrampft gefahren, dass ich nicht mal daran gedacht habe, den Scheibenwischer einzuschalten, als es zu regnen begann. Der Prüfer hat den Fahrlehrer auf einmal gefragt, ob das Auto auch Scheibenwischer habe :rigole:.
(Heute haben ja einige Autos einen automatischen Regensensor).
Wider Erwarten habe ich die Fahrprüfung geschafft, was mich natürlich sehr froh gemacht hat. Ich wollte dann auch meinem Vater zeigen, wie gut ich fahren kann. Wir fahren also um eine 90-Grad-Kurve. Mir kam dann ein Auto entgegen und ich wollte mehr nach rechts fahren und habe zu stark gelenkt und habe eine Mauer touchiert. Mein Vater hob noch Hilfe suchend die Hände....danach habe ich mich erst mal heulend ins Bett gelegt. Der Schaden war nicht so hoch, ich glaube ca. 250 DM.
Was will ich Dir damit sagen ? Autofahren ist eine Sache der Routine. Auch wenn man den Führerschein hat, muss man noch weiter üben und an sich arbeiten. Außerdem muss man ein Auto, das man fährt, auch erst mal kennen lernen.
Autobahnfahren stresst mich übrigens heute noch, obwohl ich seit 33 Jahren Auto fahre. Vor allem die vielen Lkws und die hohen Geschwindigkeiten und auch die vielen Baustellen empfinde ich als Stressoren. Wenn man über hohe Brücken fährt hat man oft auch starken Seitenwind. Auch im Stau stehen ist unschön.
Meine Kinder haben den Führerschein mit 17 gemacht und dann haben wir noch BF gemacht. Ich erinnere mich noch, dass meine Tochter auch mal Schiss hatte, als sie an einer gaaaanz leichten Steigung anhalten musste. Sie hatte Angst, das Auto dabei abzuwürgen. Aber schon bald danach hatte sie diese Angst nicht mehr.
Aller Anfang ist halt schwer !
Mache Dich nicht verrückt.
Ich glaube, wenn Du soweit bist, Dich sicher genug fühlst für die Prüfung, spürst Du das. Und auch Dein Fahrlehrer kann das beurteilen. Und erst dann solltest Du Dich anmelden.
Lieber ein paar Stunden mehr nehmen. Dafür ist die Fahrschule doch da. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.
Und zu dem Verkrampfen: wenn Du merkst, dass Du verkrampft bist, versuche, Dich gezielt zu entspannen. Locker zu lassen. Vielleicht mal die Hände ausschütteln oder einen Schultershimmie machen (nicht gerade bei 250 auf der Autobahn ;-)). Und vor allem: langsam und tief atmen. Ein und aus. Ganz ruhig und stetig.
Vielleicht hilft es Dir auch, einen Kaugummi zu kauen oder ein Bonbon zu lutschen.
Probiere es einfach mal aus.
Das klappt schon !