Hallo,
wie im Titel schon genannt geht es hier um das Thema Introvertiert/Extrovertiert.
Ich selbst bin eher ein introvertierter Mensch, dh. ich brauche immer ein bisschen um mit neuen Leuten "warm" zu werden. Bei Einzelpersonen habe ich weniger Probleme ins Gespräch zu kommen. In Gruppen aber ist es mir oft schlichtweg zu anstrengend den Gesprächen zu folgen, da ich mich bei mehreren Stimmen nicht mehr auf eine konzentrieren kann.
Eigentlich habe ich mit mir selbst kein Problem ich bin zwar stiller, empfinde das aber nicht als negativ, weil ich für die Dinge, die mir wichtig sind immer einstehe und ich selbst Menschen schätze, die nicht einfach was sagen um etwa gesagt zu haben oder Sachen ständig wiederholen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich manche extrovertierte Menschen durchaus bewundere und ich schon auch mal gerne die Welt in ihrer Rolle erleben würde. Hierbei meine ich vor allem die Menschen die andere mit reißen können, mit jedem direkt ins Gespräch kommen, aber trotzdem keine Blender sind.
Im Moment bin ich im Studium und ich habe das Gefühl das jeder den anderen nur übertönen will. Ich habe auch das Gefühl, dass einen in der Arbeitswelt vermittelt wird, man solle laut und auffällig sein, sonst wird man übersehen und bringt es zu nichts. Davor habe ich ehrlich gesagt etwas Angst.
Insgesamt ärgert es mich, wenn ich Dinge nur zu einer Person sage und diese dann genau meine Sätze laut wiederholt und als eigenen Gedanken quasi verkauft.
Mich ärgert es, wenn ich ständig gefragt werde warum ich so schüchtern bin.
Mich ärgert es, dass Extrovertierte oft so viel sagen, was so ohne Inhalt ist und trotzdem viel Anerkennung erhalten.
Mich ärgert es, wenn ich Sätze 5 Mal anfangen muss, weil keiner zuhört.
Zwar hab ich in meinem Studiengang durchaus Freunde gefunden, mit denen ich auch oft etwas mache, aber ich komme mir meistens nur wie ein Anhängsel vor und kein individueller Mensch. Vielleicht braucht es einfach noch mehr Zeit bis man wirklich wie bei alten Freunden so geschätzt wird wie man ist. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die meisten schon so akzeptiert werden.
Ich weiß zwar nicht genau was ich hören möchte, da ich mir ziemlich sicher bin, mich nicht in einen lauten, auffälligen Menschen verwandeln zu können. Aber vielleicht habt ihr trotzdem Tipps für den privaten aber vor allem auch betrieblichen Bereich, da mir schon einmal gesagt wurde ich solle mehr auffallen. Dieser Kritikpunkt wurde zwar bisher nur in einer Abteilung genannt, in der ich, auf Grund des schlechten Klimas (sehr viele Lästereien), besonders still war. Zwar habe ich stets meine Aufgaben erledigt und die für mich nötigen Fragen gestellt, aber scheinbar war ein kommunikativierer Mensch gesucht, der ich ehrlicherweise nicht war. Ich habe eben nur geredet wenn es nötig war und das ist oft zu wenig bzw. wirkt evtl. desinteressiert.