Hallo,
es mag sich merkwürdig anhören, aber ich bin schon über 50 und bin absolut ratlos. Nach meiner Scheidung von vielen Jahren wollte ich zunächst ganz bewußt keine neue Beziehung eingehen da ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, sehr verletzt war und zudem noch ein Kind mit 2 Belastungstörungen hatte. Nach einigen Jahren bin ich dann jedoch an einen Mann getroffen der meine Entscheidung alleine zu bleiben zum Einsturz gebracht hat - und damit hat das Drama begonnen. In der ersten Zeit hat dieser Mann mir wirklich das Gefühl gegeben ich wäre für ihn die Sonne, er würde mich lieben, auf Händen tragen..... Es waren kleine Aufmerksamkeiten, liebe Worte etc. die mich dazu gebracht haben ihm mein Herz zu öffnen. Leider hat dieser glückselige Zustand nicht lange angehalten. Im Nachhinein betrachtet hat er wohl den Moment abgewartet in dem er mich "am Haken" hatte und dann begonnen nach und nach mein Selbstbewußtsein zu untergraben. Ich habe immer wieder festgetellt das er fremd geht, mich belügt, Halbwahrheiten von sich gibt - und das ich an jedem Streit die Schuld trage (seine Worte). Obwohl all diese Dinge klar waren, wollte ich ihm immer wieder glauben wenn er eine Trennung abgelehnt hat, versprochen hat sich zu bessern - dann war es ein paar Tage gut bis der nächste Streit kam - die nächste Lüge der nächste Betrug. Vor 3 Monaten wollte ich mich endgültig trennen - er versprach wieder Änderung seines Verhaltens - um 6 Wochen später die nächste am Start zu haben - dies verdeckt aber doch so das ich es merke. Er ist Samstags Abends unterwegs bis morgens 2,3,4 Uhr, meldet sich dann von unterwegs per Whatsapp mit Herzchen und Küssen - und ich weiß doch das er dann bei einer anderen ist. Wenn es zum Streit kommt hagelt es Vorwürfe in meine Richtung - ich mache die Fehler, ich bin stutenbissig, ich erwarte zu viel Nähe, ich bin zu alt, zu dick, zu dünn, zu blass, zu braun, zu groß, zu klein so wie es gerade passt. Mein Sohn ist ohnehin ein KO-Kriterium (nicht gemeinsames Kind). Man mag es kaum glauben - aber ich habe jeden Vorwurf anerkannt, jede Kritik, jede Beschimpfung hingenommen - und diesen Mann immer noch geliebt und versucht meine "Fehler" abzustellen, alles so zu machen wie er es fordert.. Nun habe ich in letzter Zeit sehr viel gelesen über Narzissmus - und ich vermute, genau an einen solchen Mann bin ich geraten. Ich denke, ich liebe gar nicht diesen Mann sondern den den er mir vorgegaukelt hat zu sein in Zeiten als es gut lief. Ich versuche, mich emotional zu diestanzieren, die Verletzungen von mir abprallen zu lassen und plane das Ende dieser Beziehung die doch eigentlich gar keine ist. Trotzdem habe ich das Gefühl, innerlich bin ich zerrissen, meine Liebe ist noch da - und ich weiß nicht wie ich sie abstellen kann. Wie gesagt, ich bin nicht mehr ganz jung - ich sollte über den Dingen stehen und doch habe ich einen Abgrund vor mir und weiß nicht wie ich ihn überwinden kann. Die Trennung scheint mir unabdingbar - aber sie macht mir auch Angst, denn manches von dem was er mir vorgehalten hat habe ich natürlich auch verinnerlicht. Sprich, ich denke, ich bin nicht gut genug, nicht attraktiv für andere, zu groß, zu klein..... Kann irgendjemand verstehen was ich meine? Bin ich verrückt? Bin ich noch ganz dicht? Bin ich das Problem oder doch dieser Mann?