Hallo Lisa,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu dem Wunder in deinem Bauch, denn etwas anderes ist es nicht. Das größte Wunder des Lebens.
Ich verstehe dich gut. Ich hatte gerade Abitur und wollte studieren und da kam die zweite Linie echt unpassend.
Allerdings ist mein heutiger Mann tapfer bei mir geblieben, wofür ich ihn auch heute noch und fast 3 weitere Kinder weiter immer noch abgöttisch liebe.
Aber auch allein schafft man das. Auch in Bayern. Denn auch wenn die Bavarier es nicht wahrhaben wollen, sind sie ein Teil Deutschlands und da gibt es Gesetze und allerlei Soziales, was dir in dieser Zeit hilft.
So und nun von vorne.
Erst einmal müsstest du deinen FA anrufen um einen Termin für die 8 Ssw (ca) zu machen und zu gucken, ob dein Zwockel sich ordentlich bei dir eingebettet hat.
Dann bekommst du denen Mutterpass.
Dann kommt etwas ganz wichtiges und da spreche ich wirklich aus Erfahrung. Du musst es deinen Eltern sagen, denn sie werden deine größte Stütze sein in nächster Zeit.
Es wird ein zuerst unangenehmes Gespräch. Mein Vater hat dabei das erste Mal überhaupt in meinem Beisein geweint, weil er dachte, dass meine Zukunft zerstört ist.
Aber als ich ihm klar machen konnte, dass heute ein Kind nicht heißt, dass man nicht studieren kann, da wurde er langsam ruhiger und am Ende haben wir alle staunend über dem ersten US Bild gesessen und Oma und Opa in spe fanden es toll die ersten im Freundeskreis zu sein, die ein Enkelkind haben.
Nach diesem Gespräch geht so ein bisschen der bürokratische Marathon los.
Wenn du BaföG erhältst, dann solltest du dort deine Schwangerschaft angeben. Denn es gibt , wie beim ALG II auch Zuschläge für Schwangere.
Dann solltest du mal ins Studierendenbüro deiner Fakultät und besprechen, wie es nach der Geburt weitergehen soll.
Ich habe mir je 1 Jahr Auszeit genommen. Man kann aber auch Teilzeit weiterstudieren nach den 8 Wochen MuSchu. Aber das wissen die ganz genau.
Danach mach dir Termine bei Pro Familia und der Caritas. Diese unterstützen dich finanziell mit Einmal beträgen für die Erstausstattung.
Auch zum JobCenter solltest du gehen. Wenn du kein BaföG bekommst, genauso wenn du welche bekommst. In der Elternzeit sind deine Eltern dir nicht zum Unterhalt verpflichtet und BaföG setzt auch aus (Erziehungszeit wird pro Lebensjahr des Kindes zu 6 Monaten auf die Regelstudienzeit draufgeschlagen, sprich mit Kind hast du eine längere Regelstudienzeit), sodass du in der Elternzeit ALGII beziehen würdest.
Da das so ist, hast du auch dort dann einen Anspruch auf Erstausstattungszuschuss. Auch das kannst du bereits vorher alles fertig machen, damit du nachher einen freien Kopf hast für deinen Schatz.
Und du solltest dich bereits vorab erkundigen, wo der KiGa der Uni ist (bis jetzt hatte jede Uni, die ich aufgesucht habe,einen Kindergarten, entweder einen eigenen oder aber einen Koop).
Da bereits umschaunen und sich vormerken lassen.
Wenn du das alles hast, dann lehne dich zurück. Geh deinem gewohnten Studium die näcshten 7 Monate nach und freu dich auf den Kind.
Wenn du in einer WG wohnst, frage, ob es stört, sollest du dir erstmal dein Zimmer mit deinem Baby teilen (was finanziell gesehen besser wäre). Die Wohnungssuche kannst du auch etwas verschieben.
Soweit zu meinen Erfahrungen.
Ich wünsche dir viel viel Freude, ein bisschen mehr Mut und Zuversicht und vergiss nie, wem die Sch***e bis zum Hals steht, sollte den Kopf niemals hängen lassen. Wir Mütter sind die Heldinnen des Alltags.
Fühl dich umarmt.
Mutti