Guten Abend erst Mal.
Da ich zu dem thema noch nichts passendes gefunden habe, schilder ich lieber meine eigene Situation.
Wir sind seit 9 jahren befreundet und ich habe sie immer als einen sensiblen, lieben und ehrlichen Menschen wahrgenommen, wie eigentlich jeder in ihrer Umgebung.
Sie war immer bodenständig, ehrgeizig und wie es mir schien intelligent.
Ich weiß nicht, ob es bei Freunden sowas wie eine rosarote brille gibt, aber wenn doch, dann besaß ich sie.
Seit ich denken kann, war sie ein beziehungsmensch. Sie hat sich nie eingeschlossen und wusste sich zu amüsieren. Irgendwann hat sie allerdings angefangen, fotoshootings zu machen. Am Anfang leicht anzügliche, dann bis hin zu nacktbildern (in meinen Augen waren das keine Aktbilder) Vor rund einem Jahr hat sie sich von ihrem freund getrennt. Er wollte diese Bilder nicht unterstützen, hat sie aber auch nicht daran gehindert, trennen wollte er sich nicht. Sie hatten schon zusammen gewohnt. Ich half ihr bei dem Umzug. Sie bat mich, männliche Verstärkung anzufordern, da doch Recht schwere Möbel dabei waren, ich organisierte das für sie.
noch am gleichen abend ging sie feiern und schlief mit genau dem freund, den ich für sie organisiert hatte.
Letztendlich verlief das Verhältnis im Sand. Wochenspäter erfuhr ich, dass sie wieder mit einem Mann geschlafen hatte und das auch nur, weil sich wieder eine leichte Beziehung anbahnte.
Sie hatte sich immer als das Opfer dargestellt, dass sie eben von Männern angemacht wird und sie in dem Moment nachgibt. Aber von drei Männern ( die ich kannte und mit denen sie geschlafen hatte) gaben alle an, dass sie die treibende kraft war. (Bitte verurteilt mich nicht, dass ich in ihrem privatleben schnüffeln würde, das thema kam nicht von meiner seite auf).
Zudem kam ihr ehemaliger Freund, der im Regen stehen gelassen wurde, auf nich zu. Er hatte Redebedarf und vertraute sich nur wenigen an.
Dort eröffnete sich auch ein Komplett anderes Bild der Sachlage.
Seitdem habe ich so eine Wut, weil ich mich komplett verarscht fühle. Seitdem ich diesen Gefühlen nachgegeben habe, fallen mir kleine Details auf, die ich nie auf die schwere Schulter genommen hatte, die jetzt aber ein komplett anderes Licht auf die Gesamtsituation werfen.
Wie zum Beispiel, dass ich ihr jedes Jahr ein Geburtstagsgeschenk vorbereitet habe, ich aber nie eins gekriegt hab.
Dass sie sich beschwert, wenn eine Freundin oder Familienmitglied Unterstützung braucht. Diese selbstbezogenheit.
Die Wut, mich in ihr getäuscht zu haben, mich für dumm verkauft.
Und auch, die Sorge, dass sie tatsächlich komplett auf dem Holzweg ist, ihr Leben komplett mit Festivals, jede Woche feiern, regelmäßig neue Typen ausfüllt. Davon abgesehen habe ich das Gefühl, dass nur noch die alten Zeiten das Fundament dieser Freundschaft sind und ich komme langsam zu dem Schluss, dass das nicht mehr genügt. Zumal ich ihre Unzuverlässigkeit seit dem Trennung immer übler nehme. Ich weiß, ich steigere mich wahrscheinlich für die meisten Leute zu sehr rein. Aber ich bin ein Mensch, ich nenne jemanden sehr spät "Freund", wenn es dazu kommt, bin ich mit Leib und Seele dabei und nehme es nicht auf die leichte Schulter und passe auch ein wenig auf die Leute auf. Mich würde eure Meinung interessieren, wie ich mich verhalten könnte oder wie ihr zu der Situation stehen würdet.
Ich vertraue ihr nicht, weil ich nun allzu oft einfach eine andere Version gehört habe, sie sich auf der Gegenseite leider allzusehr vom Verhaltensmuster decken..