Hallo zusammen,
mit Mitte 25 schloss ich 03/2017 mein Studium im Immobilienbereich erfolgreich ab. Habe gleich gemerkt, dass die Jobsuche schwierig ist, hatte zwar einige Vorstellungsgespräche, aber es scheiterte an der Erfahrung, konnte auch keine Praktika in der Branche aufweisen.
08/2017 fand ich dann endlich einen Job. Am Anfang fühlte ich mich überfordert, da alles natürlich anders war als in der Theorie, doch ich wollte es schaffen und es machte sogar Spaß. Nahm an Projekten erfolgreich teil und mein AG war sehr zufrieden mit mir. Nach etwa einem Jahr gab es keine Projekte mehr, da wir einen Projektleiter hatten, der nun alles machen sollte und ich fing an, mich extrem zu langweilen und hatte das Gefühl ich verblöde, da der Job ein reiner Sachbearbeiterjob wurde und ich nichts neues mehr bzgl. Immobilien lernen konnte, obwohl es so viel noch gab.
Ich redete also mein Chef, da ich auch mit dem Gehalt unzufrieden war (3.100 €, Hessen) schlug ich vor, dass ich dem Projektleiter doch helfen könnte mit einer Gehaltsanpassung. Wurde leider abgelehnt und ich dachte mir, bevor ich weiter "verblöde" und nach ein paar Jahren keine wirkliche Berufserfahrung vorweisen kann, da ich eben nichts mehr lerne, schaute ich mich nach neuen Stellen ab Ende Oktober 2018 um.
Erwies sich erneut als sehr anstregend, hatte viele Vorstellungsgespräche, scheiterte jedoch meistens erneut an der wenigen Berufserfahrung. Gab die Hoffnung Februar 2019 auf und kam mir zunehmed blöder und faul vor. Bis ich dann März doch eine Zusage bekam mit 3.800 € Gehalt, nach dem zwei Monate nach dem Vorstellungsgespräch vergingen. Vor Freude sagte ich natürlich zu.
Es zeigte sich jedoch, dass mir mein neuer AG viel erzählt hatte und vieles nicht zu traf. Ich war gleich in den ersten zwei Wochen sehr unglücklich. Fachlich war ich tatsächlich diesmal extrem überfordert, es war viel Technik. Dem Kunden vor Ort war es bekannt und war dennoch mit meiner Arbeit zufrieden. Ich kam jedoch mit dem Leistungsdruck und der Unzufriedenheit mit dem AG nicht klar. Ich hatte keinen einzigen Tag Einarbeitung und sprach alles beim Chef an. Er meinte, er hätte es damals vergessen mir zu sagen, dass ich auch samstag arbeiten müsste und ich entweder die Situation jetzt so akzeptiere oder eben gehe.
Schrieb natürlich gleich Bewerbungen und hatte ein Vorstellungsgespräch. Es hieß, dass ich bevor ich mein eigenes Objekt bekomme, zwei Monate mit einer Kollegin mitlaufen werde, bevor ich mich drauf los stürzen kann. Man wollte sich am nächsten Tag gleich melden, jedoch kam kein Anruf und mein Rückruf wurde vertröstet.
Da ich mich mit meinen Kollegen vom 1. AG gut verstand und geredet hatte, meldete sich dann sogar mein alter Ex-Chef und teilte mir mit, dass er immer zufrieden mit meiner Arbeit war und meine Langeweile verstehen konnte. Es würde neue Projekte und ich wäre zu ungeduldig gewesen. Er machte mir ein Angebot von 3.150 €. Da ich wirklich extrem unglücklich war, über 5 Kilo abgenommen hatte, Nervenzusammenbruch usw. sagte ich auch hier schnell zu.
Es ist aber nicht wie am Anfang, habe das Projekt zugeteilt bekommen und irgendwie habe ich "Angst" und mache mir zu viele Gedanken, dass es sehr anstregend und viel ist. Ich habe die Angst, dass diese Monate, an denen ich mich zu Tode gelangweilt habe, mir wirklich geschadet haben und mein Ansporn, eine neue Herausforderung anzupacken, erloschen ist.
Wie es mein Glück möchte, rief mich diese Woche der AG an, bei denen ich vor über einem Monat ein Vorstellungsgespräch hatte und lud mich zum 2. Gespräch ein. Ich sagte natürlich zu.
Seit dem kann ich keinen einzigen Tag mehr schlafen. Wie würde ein erneuter Wechsel im Lebenslauf aussehen? Bei meinem jetzigen AG wäre ich natürlich komplett unten durch, wenn ich nach paar Wochen wieder gehe, ein Zurück gibt es dann nicht mehr. Dieser Job wäre wieder mehr in Richtung Technik statt Verwaltung, wo mir eben die Erfahrung fehlt. Diese Erfahrung fehlte mir auch ganz am Anfang, damals hatte ich aber die Motivation mich reinzubeißen, habe jetzt Angst, dass, wenn ich wieder wechsel ich vor dem Stress und Herausforderung mich verstecke, weil ich "verblödet" bin durch das Langweilen. Genau in die Richtung wollte ich aber schon immer gehen, eventuell war es doch zu früh aufgrund der geringen Erfahrung, aber ich hätte sowieso nichts neues mehr gelernt und jetzt schrecke ich davor komplett ab.
Hoffe, dass ich mit meinem verwirrten Kopf mein Problem erläutern konnte und hoffe auch um eine kleine Stütze von euch, vielen Dank!