Guten Abend,
ich zerbreche mir seit längerem den Kopf über das grüne Konsumverhalten meines Freundes und hoffe hier ein breiteres Meinungsspektrum mit möglichen Vorschlägen einzuholen. :)
Wie schon oben angemerkt, kifft mein Freund ziemlich viel. Genauer: täglich ca. 1-2g, je nachdem wie das Geld steht.
An sich ist Kiffen natürlich kein Problem, mal bezogen auf das allgemeine Drogenverhalten der Gesellschaft, und ich würde die etablierte Voreingenommenheit und Verteufelung des Krauts gerne beseite schieben.
Dennoch schleicht sich in die Beziehung zwischen meinem Freund und mir langsam die Präsenz des Themas weiter ein.
Mein Freund ist abhängig von dem Zeug. Er ist antriebslos, kann sich wenig merken, ist schnell gereizt ohne Gras und seit eineinhalb Jahren kifft er täglich. Dabei sei vielleicht anzumerken, dass er gerade volljährig ist. Als ich mit ihm zusamnengekommen bin, meinte er irgendwann, dass er wegen mir nicht abhängig geworden ist, mittlerweile ist er aber immer dicht.
In unserem Freundeskreis kiffen sehr viele und das sehr häufig, vier unserer engsten Freunde sind stark abhängig. Hin und wieder kiffe ich auch, aber das sehr selten und wenig.
Jedenfalls haben wir gerade unsere Abiturprüfungen durch und währenddessen, auch einen Tag vor den Prüfungen hat mein Freund geraucht. Wenn es um Unternehmungen geht ist ein entschiedener Grund für ihn, Gras zu haben und mit anderen paar durchzuziehen. Dadurch hat er Schulden bei unterschiedlichsten Leuten, auch bei mir natürlich. Manchmal fragt er mich, ob er sich was leihen kann und lügt mich an, in dem er behauptet, das nicht fürs Gras zu brauchen. Ich hab mit ihm oft darüber geredet, dass er mir das offen sagen soll, ich mein, ich borge ihm ja auch was, wenn er damit Ott holt.
Und wenn wir z.B.über unsere abhängigen Freunde reden und ich seine Situation anmerke, blockt er direkt ab. Bei sich und bei mir zuhause hängt er zumeist und kifft. Vor paar Monaten hat er sich einen Brief vom Gericht wegen dem Zeug eingeheimst, ist aber nicht zum Termin erschienen.
Hinsichtlich der Zukunft, die durch das Ende der Schulzeit offen steht, hat er sich einen Plan gemacht, wieviel er durch den Unterhalt seines Elters monatlich an Gras kaufen kann. Das möchte er mindestens das nächste Jahr machen.
Das was er da macht ist natürlich nicht die Welt, aber ich mache mir Sorgen um ihn und weiss nicht so recht was ich tun soll. Langsam baut sich bei uns eine Barriere wegen Marihuana auf und joa, das ist nicht schön. Wie gesagt, wenn ichs anspeeche blockt er ab und beharrt darauf, dass er das alles im Griff hat. Dumm ist er nicht, eigentlich ziemlich raffiniert aber er verbaut seine Jugend damit. Das Gefühl habe ich jedenfalls.
Gedanken macht man sich eben trotzdem darüber. Vor allem eben wegen des "neuen Lebensabschnitts" der eingeleitet wird. Ich möchte reisen, lernen und was tun und er will zuhause bleiben und seinen Alltag mit Gras fristen. Da stoßen vielleicht unterschiedliche Denkweisen aufeinander...
Habt ihr sowas ebenfalls erfahren, und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen ? Oder reagiere ich einfach über und soll Mensch Mensch sein lassen ?
Grüße,
Samothrake.