Hallo, ich habe ein Problem. In meinem derzeiten Hallo Freundeskreis (wir sind alle um die 19 Jahre alt) habe ich das Gefühl stehen zu bleiben, als ob diese nur in der Gegenwart existieren. Ich bin momentan in einer Abschlussklasse und werde bald zur Uni gehen.
Alle meine engeren Freunde (eher engere Bekannte, ich denke nicht das sie unaustauschbar sind) wollen in der Umgebung bleiben. Wir leben alle auf kleinen Dörfern verstreut. Ich habe das Gefühl, dass ich hier weg muss. Ich kann hier einfach nicht bleiben, überall gibt es Dinge, Orte und Leute die mich an irgendetwas erinnern, ob gut oder schlecht.
Ich bin kein Mensch der offen seine Gefühle zeigt. Ich komme eher distanziert rüber. Ich suche ständig nach Fehlern von andern um mich über mich selbst besser zu fühlen, ich bin ein Skeptiker ein Kritiker. Allerdings kann ich es nicht ausstehen wenn mich jemand kritisiert, dass reduziert mein ohnehin schon geringes Selbstbewusstsein.
Jedenfalls, hab ich ein echtes Problem, eine Belastung. Seit 3 Jahren bin ich ziemlich eng mit einem Mädchen befreundet. Sie hat über die gesamte Zeit schon komische Symptome gezeigt.
Sie ist extrem instabil, also mental. Sie hat Borderline (angeblich, ich weiß nicht was ich davon halten soll) und mittelschwere Depressionen (ich weiß ebenfalls nicht ob das wirklich der Fall ist).
In der Schule hat sie sich ständig eine Facade aufgesetzt und mit jedem auf freundlich getan. Was mich persönlich echt genervt hat, weil sie hinter denjenigen ihrem Rücken auch nicht nur nettes sagte. Ich bin direkter, ich sag was mir nicht passt und wer mir nicht passt. Sie ist ziemlich populär, im Gegensatz zu mir. Allerdings stört mich das nicht wirklich, ich weiß das ich nicht unbedingt die Person bin mit der man sich gerne beschäftigt.
Jedenfalls ist es so das sich unsere Wege langsam trennen, und ich habe momentan das Gefühl, dass sie jetzt komplett ihren Verstand verliert. Sie besäuft sich nur noch (nicht nur in unserem Freundeskreis, auch alleine Zuhause) und wenn sie betrunken ist ist sie wirklich unerträglich. Anhänglich, laut, penetrant.
Letzte Woche ist es extrem eskaliert, ich dachte sie hätte eine Blutvergiftung, so fertig war sie. Jedenfalls fragt sie mich dann immer ob sie mir denn was bedeutet, und ehrlich gesagt beginnt jetzt mein Problem. Ich hasse es Leuten sagen zu müssen was ich positives über sie denke. Ich mag es nicht wenn ich ihr sagen muss, dass ich sie schätze. Ich bin einfach nicht der Typ dafür, das ist mir zu kitschig. Wenn ich sie nicht mögen würde, würde ich nicht mit ihr reden, geschweige denn mit ihr etwas unternehmen. Und das weiß sie auch. Dieses Loben für solche simplen Sachen, dass ist einfach nicht mein Ding, dass kommt mir unnötig vor und mir unangenehm auszuführen.
Sie ist allerdings die letzten paar Male richtig ausgerastet und hat ständig nur geweint, wegen nichts und wieder nichts. Sie schreit rum und sagt das sie mich hasst, dass keiner sie kennt und keiner weiß wie sie ist und wie es ihr geht. Sie sagt zu mir: und sowas Nenn ich meine beste Freundin!
Ich habe das Gefühl das sie mir damit Schuld Gefühle geben will, was allerdings nicht so klappt, ich bin dagegen langsam immun geworden, ehrlich gesagt lässt mich ihr besoffene geschwafel nur sauer und enttäuscht werden.
Ich kann verstehen das es oft Momente gibt in denen man sich alleine fühlt, Sachen die man anderen nicht unbedingt anvertraut, wer hat das nicht.
Aber ich bin nicht ihr Babysitter, ihre Mutter, Ihre Psychologin (welche sie besitzt). Ich bin ihre Freundin. Ich möchte mich nicht den ganzen Abend hinsetzen und mir Sorgen machen müssen was passieren wird wenn sie jetzt nicht langsam runter kommt. Aber genau das ist es, was passiert.
Es belastet mich immenz. Ich muss immer aufpassen was ich sage, wie ich es sage. Und mit meiner schroffen Art ist das absolut fehl am Platz. Ich hab ihr das schon einmal gesagt, dass es mich belastet was sie manchmal abzieht, was sie von sich gibt, wie sie sich verhält.
Daraufhin ist sie in Tränen ausgebrochen, hat mich angeschrien und meinte das es sie mehr belastet als mich.
Das Ding ist aber, dass sie das immer nur öffentlich macht, also vor anderen Leuten. Auf dem Schulhof, vor unseren Freunden, Klassenkameraden, anderen Personen eben. Diese sehen sie dann weinen und meiden mich oft. Ich bin der A*sch! Ich bin immer die böse, die böse die sie zum Weinen gebracht hat.
Sie hat noch nie, noch NIE nur vor mir geweint und wir waren oft nur zu zweit unterwegs. Sie versaut mir so viele Beziehungen zu anderen Leuten, diese kennen mich nicht einmal, sehen was mit meiner Freundin ist und meiden mich, weil sie denken das ich gemein und garstig bin. Klar bin ich direkt, klar bin ich oft frech und sarkastisch, aber das meine ich sogut wie nie ernst! Ich hab sie so oft gefragt warum sie das immer macht, aber wenn wir alleine sind dann möchte sie nicht drüber reden.
Ich hasse es wenn sie Ausrastet, wenn sie maßlos übertreibt und sich nicht im Griff hat. Ich kann nicht mal mit mir selbst umgehen, wie soll ich denn sie noch abstützen? Es ist einfach nicht möglich. Jetzt habe ich langsam das Gefühl das sie in sich zusammenfällt, garnichts mehr selbst hinbekommt. Ich hab das Gefühl das sie weiß, dass ich bald weg bin und deswegen führt sie sich so auf, denn bis vor einem Vierteljahr war alles noch beim alten.
Ich weiß nicht was ich noch machen soll, ich bin emotional ein echtes Wreck, sie macht mich fertig, ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken.
Entschuldigung für den langen Post, ich musste es irgendwo loswerden.