Unser Sohn wird im Juni 3 Jahre alt.
Wenn er wütend ist, dann tobt er richtig. Er weiß vermutlich nicht, wohin mit seinem Ärger.
Bisher hat er mit seinem Spielzeug geworfen oder er hat sich auf den Boden geworfen und sich selbst absichtlich mit dem Kopf am Boden gestoßen, bis er richtig gebrüllt hat.
Wir haben ihn dann genommen, obwohl er sich gewehrt hat. Eher zum Schutz, damit er sich nciht richtig weh tut. Leise Zureden, sein Stofftier und Schnuller geben, hat immer geholfen. Nach paar Minuten war wieder alles gut. Dann nochmal erklärt, dass sein Spielzeug kaputtgeht, warum man es nicht machen sollte ect. hat die Situation endgültig entschärft.
Nun kam es neulich zu einem Vorfall, als wir aufgeräumt haben und er weiterspielen wollte.
Ich war mit dem Rücken bei ihm am Boden, weil ich was in seine Kiste getan habe. Er hat sich hinter mir geärgert, Mama war bei ihm. Dann ging er von hinten auf mich los und zog mir dermaßen an den Haaren, dass ich kurz reflexartig aufgeschrien habe. Es kam völlig unerwartet und so heftig. Hätte ich nicht tun sollen, aber es war ein Reflex.
Da hat er wieder rumgebockt, geschrien und hat die üblichen Sachen gemacht. Wir haben ihn dann wieder beruhigt und ich bin dann gleich zu ihm hin, habe mich entschuldigt und ihm erklärt, dass man das nicht macht, weil es weh tut ect.
Vermutlich hat er es sich im Kindergarten abgeschaut, dort gibt es ein Mädchen, das anderen Kindern anderen Haaren zieht.
Okay, war vermutlich ein einmaliger Vorfall. Nun, wenn er sich ärgert, geht er gleich auf mich los und versucht mir an den Haaren zu ziehen. Da kann ich ihn von mir fernhalten und ihn dann wieder so festhalten, bis er sich beruhigt hat. Weil da tobt er auch, steht teilweise auf und sucht sich eine scharfe Kante zum Stoßen.
Problem ist hat, wenn er gerade keine Aufmerksamkeit kriegt. Wenn ich mich gerade mit meiner Frau unterhalte oder was am Boden saubermache, da zieht er sofort oder haut zu.
Ich schaue ihn dann natürlich streng an und sage im ernsten (nicht laut) Ton, dass er aufhört. Er rennt dann meist zu meiner Frau ins andere Zimmer, sagt Papa aua und meine Frau fragt ihn, ob er mich gehauen hat. Dann sagt er ja, er kommt zurück, streichelt mich und gibt mir einen Bussi.
Es begreift nicht, was schmerzen sind. Er denkt wahrscheinlich, wenn er zieht und es ihm nicht weh tut, dann tut es mir auch nicht weh. Ich glaube nicht, dass er sich in die Lage eines anderen versetzen kann. Und ich denke, er macht das nur bei mir, weil mal so aufgeschrien habe. Aber wie komme ich aus dieser Lage wieder raus?
Wir haben von Leuten aus der Familie nur unsinnige Tipps bekommen.
Ignorieren, aufs Zimmer schicken, selbst kurz an seinen Haaren ziehen ect. fürchterlich...
Wenn wer mit seinem Spielzeug wirft, packen wir es weg. Aber mit Liebesentzug bestrafen (ignorieren, aufs Zimmer schicken) kommt nicht in Frage.