Das ist genau mein Problem. Vielleicht noch ein Tick schlimmer. Ich habe bisher noch keine Arbeit länger als 7 Wochen ausgehalten. Jedes Jahr mindestens 4-5 Wochen in der Klinik. Ich habe es sogar auf 20 Wochen im Jahr geschafft. Das ist ein wenig mehr als 1/3 des Jahres. Und um zu vermeiden, dass ich direkt wieder rausfliege, will ich lieber weniger arbeiten aber dafür dauerhafter als alle 7 Wochen rauszufliegen. Bei meinem Letzten Arbeitgeber ging es zwar länger, fast 1,5 Jahren, dafür mobbte mich meine Vorgesetzte, die Angst hatte, dass ich ihr den Job wegnehme. Weil ich gut bin. Das ist auch ein Problem. Ich bin der Hammer in meinem Job. Und das stört den Kollegen. Und ich bin überhaupt kein Besserwisser, ich erkläre niemanden den Job oder derartiges. Meine Ergebnisse sind halt sehr hoch.
Und wenn ich wieder 8 Std arbeiten würde, falle ich wieder in meinem alten Schema. Und kommt Langeweile auf der Arbeit, dann leide ich unter Boredout und nerve nur noch die Leute, spiele am Handy.
Schwere Depressionen sind nur ein kleinen Teil meiner Erkrankung.
Das war so in der letzten Maßnahme. Mit 4 Std angefangen und sehr schnell auf 8 Std. Dann schickte mich das Institut in einem üblichen Praktikum. Damit es gut gegenüber der Agentur für Arbeit ausfällt. Das Praktikum war so gegenteilig meines Könnens. Ich habe es aber sehr gut gemacht. Die Vorgesetzten waren begeistert. Die Klimaanlage hat mir eine Erkältung eingebracht. Nach 3,5 Monaten bekam ich einen Rückfall und landete in der Psychiatrie. Langeweile in den Kursen der Maßnahme, keine Hilfe, wenn ich was brauchte, keine Zusage bei den Bewerbungen oder direkt Absagen. Das ist katastrophal.
Die Versicherung denkt über eine EM-Rente...
keine Ahnung. Ich bin langsam verzweifelt. Jetzt ist Weihnachten, ich bekam kein Krankengeld, wegen einer Fehldiagnose und seit Anfang Dezember ohne Geld und muss gegen die Krankenkasse kämpfen, weil in meinem Entlassbrief der Klinik eine Diagnose steht, die ich niemals hätte. Weil ich dagegen nicht reagiert habe, drehen sie mir ein Strick daraus. Sie baten mir um Stellungnahme. Das tat ich zwar, aber die Behörde waren unterbesetzt, so dass ich eh im Januar‘19 einen Termin bekommen hätte. Also ging ich zu einer anderen Behörde. Aber das war der Meinung der KK
zu spät. Dabei war keine Frist angegeben. Ich hielt das für einen Rat, um meine Erkrankung zu lindern, nicht um eine Pflicht. Und jetzt versuche ich dagegen anzukämpfen. Was viel Kraft kostet.
Ich habe noch ein paar Monaten ALG1 zur Verfügung. Ich werde mal sehen, ob in der Zeit EM-Rente zu beantragen ist. Und wenn nicht, steht dann auf einem Feld 1975-2019.